Der neue Konzern steigerte seine Beitragseinnahmen um sieben Prozent auf 8,59 Milliarden Euro und liegt damit deutlich über dem durchschnittlichen Marktwachstum. In allen drei Sparten – Komposit, Gesundheit und Leben – wurden Zuwächse erzielt, die über dem Branchenschnitt liegen.
„Das vergangene Jahr war in vielerlei Hinsicht ereignisreich. Im Vordergrund stand für uns natürlich der Zusammenschluss zur BarmeniaGothaer. Gleichzeitig war es für uns wichtig, weiterhin an der Seite unserer Kundinnen und Kunden präsent zu sein“, erklärte Co-CEO Oliver Schoeller. Dr. Andreas Eurich, ebenfalls Co-CEO, ergänzte: „In einem in vielerlei Hinsicht herausfordernden Marktumfeld ist es daher umso bemerkenswerter, dass wir im Jahr des Zusammenschlusses in allen Segmenten über Markt gewachsen sind.“
Starkes Wachstum im Kompositgeschäft
Besonders kräftig fiel das Wachstum im Sachversicherungsbereich aus. Die Beitragseinnahmen der Barmenia Allgemeine und Gothaer Allgemeine stiegen gemeinsam um 11,1 Prozent auf 3,04 Milliarden Euro – das liegt 3,2 Prozentpunkte über dem Markt. Während die Gothaer im Unternehmerkundengeschäft 11,1 Prozent zulegte, verzeichnete die Barmenia im Privatkundensegment sogar ein Wachstum von 17,7 Prozent. Auch das Neugeschäft entwickelte sich mit einem Plus von 22,7 Prozent (Barmenia) bzw. 15 Prozent (Gothaer) dynamisch. Die Combined Ratio der Gothaer Allgemeine konnte um 1,9 Punkte auf 93,4 Prozent gesenkt werden.
„Ich freue mich, dass wir im abgelaufenen Geschäftsjahr in allen wichtigen Segmenten ein zweistelliges Beitragswachstum verzeichnen und damit unsere starke Marktposition sowohl im Unternehmerkunden- als auch im Privatkundengeschäft weiter ausbauen konnten. Diese Entwicklung zeigt auch, dass die Idee, die sich ergänzenden Stärken von Barmenia und Gothaer zusammenzuführen, genau richtig war“, so Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender im Segment Komposit.
Gesundheitssparte: Starkes Zusatzgeschäft
Im Segment Gesundheit stiegen die Bruttobeiträge der Barmenia und Gothaer Krankenversicherer um 4,5 Prozent auf 3,51 Milliarden Euro. Damit wuchs der Bereich um 1,3 Prozentpunkte stärker als der Markt. Die Zahl der Versicherten stieg im Jahresverlauf um 211.000 auf rund 3,2 Millionen.
Wachstumstreiber war vor allem die Zusatzversicherung mit einem Zuwachs von neun Prozent. Besonders dynamisch zeigte sich die betriebliche Krankenversicherung, die um rund 37 Prozent zulegte. Auch in der Vollversicherung gab es einen Bestandsausbau von knapp 7.000 Personen.
„Der deutliche Versichertenzuwachs ist für uns ein klarer Indikator dafür, dass die Menschen auf unser Leistungsversprechen vertrauen. Genau das können sie auch beruhigt weiterhin tun, denn durch den Zusammenschluss zur BarmeniaGothaer stärken wir nicht nur unsere Versichertengemeinschaft, er eröffnet uns auch neue Möglichkeiten, unsere Leistungen durch noch attraktivere Produkte und Services weiter zu verbessern“, erklärte Christian Ritz, Vorstandsvorsitzender im Segment Gesundheit.
Lebensversicherung legt bei laufenden und Einmalbeiträgen zu
Die Gothaer Lebensversicherung steigerte ihre Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf 1,38 Milliarden Euro. Das Geschäft mit laufenden Beiträgen wuchs um 1,3 Prozent, das Einmalbeitragsgeschäft sogar um rund 23 Prozent. Das Neugeschäft verbesserte sich um 12,2 Prozent.
„Den Grundstein für dieses sehr gute Ergebnis haben wir mit der Übertragung der Barmenia Lebensversicherung auf die Gothaer Lebensversicherung gelegt. Mit der sehr erfolgreichen Einführung unseres ersten gemeinsamen Produkts, der fondsgebundenen Rentenversicherung, und der Etablierung unseres vollständigen gemeinsamen Zielproduktportfolios für alle Vertriebswege konnten wir weitere wichtige Meilensteine setzen. Genau dieses Tempo wollen wir auch in Zukunft beibehalten, um unsere Marktposition konsequent auszubauen“, sagte Alina vom Bruck, Vorstandsvorsitzende im Segment Leben.
Ausblick 2025: Reformdruck und Digitalisierung
Für das laufende Jahr erwartet die BarmeniaGothaer weiteres Wachstum in allen Geschäftsbereichen. Die Rahmenbedingungen bleiben jedoch herausfordernd. „Geopolitische Spannungen, eine weiterhin schwächelnde Konjunktur und nicht zuletzt auch der Klimawandel werden unsere Branche weiter massiv beeinflussen“, sagte Schoeller. Zudem bestehe erheblicher Reformbedarf im Renten- und Gesundheitssystem. „Dazu gehört insbesondere ein spürbarer Abbau von Bürokratie, die Stärkung der europäischen Integration und ein klares Bekenntnis zur nachhaltigen Transformation unserer Gesellschaft.“
Eurich betonte zudem die strategische Bedeutung des weiteren Zusammenwachsens: „Gerade wegen dieser sehr komplexen Gesamtgemengelage wird es für uns als neuer Top10-Versicherer entscheidend sein, den Markt aktiv mitzugestalten.“ Wichtige Schritte seien dabei die geplante Zusammenführung der Exklusivvertriebe, die Verschmelzung der Krankenversicherer sowie Investitionen in digitale Technologien und Künstliche Intelligenz.
