Allerdings: Die nackte Anzahl der Neuemissionen täuscht etwas. So haben nach G.U.B.-Informationen zwei der neuen AIFs sowie mindestens drei weitere Fonds, die bereits Ende 2019 aufgelegt worden waren, den Vertrieb auf Eis gelegt oder gar nicht erst aufgenommen.
Von den 16 neuen Vermögensanlagen im ersten Halbjahr 2020 wiederum waren zehn Bürgerwindparks und ähnliche Emissionen, die lediglich lokal angeboten werden. Nur sechs der Vermögensanlagen – davon zwei unterschiedliche Konzepte für das gleiche Investitionsziel (Sandelholz in Australien) des selben Anbieters (Jäderberg) – haben überregionale Bedeutung für Vertrieb und Anleger.
So standen in Wirklichkeit deutlich weniger Neuemissionen zur Zeichnung zur Verfügung, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Zwar ist zu hören, dass im Vertrieb – jedenfalls bei den freien Vermittlern – trotz Lockdown und Kontaktbeschränkungen noch erstaunlich viel lief, aber insgesamt fährt die Branche doch mit angezogener Handbremse.
Neue Projekte nur zögerlich
Ein weiterer Punkt darf nicht übersehen werden: Angesichts der Vorlaufzeit für Planung, Konzeption und BaFin-Prüfung ist davon auszugehen, dass die Emissionen des ersten Halbjahrs durchweg schon vor Corona auf die Spur gesetzt worden sind.
Wie viele auf halbem Wege wieder eingestampft wurden, ist nicht bekannt. Doch jedenfalls ein Teil der ursprünglichen Planungen wurde trotz der Krise „durchgezogen“ und nach den ersten Entspannungssignalen vielleicht mit etwas Verzögerung auf den Markt gebracht. Das erklärt auch die vergleichsweise hohe Anzahl an Emissionen im Mai und Juni.
Vielleicht kommt noch der eine oder andere Fonds auf den Markt, dessen Planung lediglich auf Eis gelegt worden war. Gänzlich neue Projekte hingegen, so ist vielfach zu hören, werden von den Anbietern nur sehr zögerlich angegangen.
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