Ein Unternehmen, dass eine bKV bei der Allianz abschließen möchte, muss mindestens zehn Mitarbeiter im gleichen Tarif versichern. Ist diese Hürde genommmen, entfallen Gesundheitsprüfung und Wartezeiten, der Arbeitgeber trägt nur die Namen der zukünftigen Versicherten in eine elektronische Liste ein und sendet diese an die Allianz. Die Mitarbeiter erhalten dann eine Bestätigung über ihren Versicherungsschutz, teilt der Versicherer mit. Die gesamte spätere Leistungsabwicklung soll direkt zwischen dem Versicherer und den Angestellten erfolgen. Eine spezielle Telefonberatung, das „Gesundheitstelefon“, soll den Versicherten zusätzlich mit medizinischem Rat, Impf- und Adressauskünften zur Seite stehen.
„Es war uns wichtig, unsere bKV so zu gestalten, dass Arbeitgeber möglichst wenig Verwaltungsaufwand haben“, sagt Molt. „Deshalb sind unsere Tarife auch einheitlich für bestimmte Altersgruppen und geschlechtsneutral kalkuliert – die Unternehmen wissen sofort, wieviel sie welches Modul kostet.“ Verlässt ein Mitarbeiter das Unternehmen oder geht in Rente, meldet der Arbeitgeber den Ausscheidenden formlos ab, die APKV informiert dann die versicherte Person. Der ehemalige Mitarbeiter kann seinen Versicherungsschutz dann privat weiterführen, erklärt der Versicherer.
SDK-Chef Henkel: „Wir positionieren uns in einem zukunftsträchtigen Wachstumsfeld“
Die Württembergische verfährt nach einem ähnlichen Muster und bietet drei unterschiedliche Beitragsstufen an, die sich am Alter der Mitarbeiter orientieren („bis 20 Jahre“, „21 bis 65 Jahre“ und „über 65 Jahre“). Allerdings verzichtet die Württembergische nur unter bestimmten Bedingungen auf eine Gesundheitsprüfung. Dazu müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Firma mit fünf bis zehn Mitarbeitern: mindestens fünf zu versichernde Mitarbeiter,
Firma mit elf bis 250 Mitarbeitern: mindestens 50 Prozent der Mitarbeiter,
Firma mit mehr als 250 Mitarbeitern: mindestens 25 Prozent der Mitarbeiter.
Familienangehörige können nach einer Gesundheitsprüfung ebenfalls zum günstigen Beitrag und ohne Wartezeiten in einem separaten Vertrag versichert werden, teilen die Stuttgarter mit.
Auf einen weiteren Mitbewerber aus Baden-Württemberg muss sich das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte 2012 einstellen. So hat die Süddeutsche Krankenversicherung (SDK) aus Fellbach angekündigt, gemeinsam mit der mhplus Krankenkasse das Firmenangebot um ein betriebliches Gesundheitsmanagement für mittelständische Unternehmer zu erweitern. „Wir positionieren uns in einem zukunftsträchtigen Wachstumsfeld“, sagt SDK-Chef Klaus Henkel. Weitere Anbieter dürften dem Beispiel schon bald folgen. (lk)
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