Die Teilnehmer der Studie seien dennoch der Meinung, dass Makler und Internet-Portale die besten Wachstumsaussichten für die kommenden Jahre haben. 52 Prozent beziehungsweise 47 Prozent der Lebensversicherer erwarten demnach eine steigende Bedeutung für ihr eigenes Unternehmen. Auch der Bankvertrieb werde überwiegend optimistisch beurteilt. Für die Ausschließlichkeit gehe über die Hälfte der befragten Versicherer von einer Stagnation aus.
Unabhängige Vermittler profitieren langfristig
Towers Watson erwartet, dass der unabhängige Vertrieb in den nächsten Jahren Marktanteile gewinnen wird. Dafür spreche, dass sie auf die Produkte spezialisiert seien, die sich derzeit besonders gut verkaufen liessen (insbesondere Berufsunfähigkeitsversicherungen und betriebliche Altersversorgung). Auch der Absatz der fondsgebundenen Versicherung könne demnach anziehen, wenn das Vertrauen der Anleger in den Kapitalmarkt wieder steige. Auch hier sind die den Studienautoren zufolge die unabhängigen Vermittler stark.
Die Ausschließlichkeit werde demnach künftig leicht an Bedeutung verlieren, so Towers Watson. Für sie sei es schwieriger, sich an die sich wandelnde Kundenstruktur und die Bedürfnisse jüngerer Kunden anzupassen. Die AO profitiere demnach zurzeit noch von ihrem treuen Kundenstamm, der hohe Beiträge in die Altersvorsorge investiert.
Bankenvertrieb bleibt konstant
Für den Bankvertrieb rechnet die Unternehmensberatung mit einem konstanten Anteil. Es bleibe jedoch abzuwarten, wie die Geschäftspolitik der Versicherer und Banken das Neugeschäft in diesem Vertriebsweg beeinflusst. Für den Direktvertrieb erwartet Towers Watson, dass sich der jüngste Wachstumstrend fortsetzt.
Von den 79 größten in Deutschland tätigen Lebensversicherungsunternehmen haben sich 52 an der Untersuchung von Towers Watson beteiligt. Die teilnehmenden Unternehmen repräsentieren rund 85 Prozent des gesamten Lebensversicherungs-Neugeschäfts im Jahr 2011 in Deutschland. (jb)
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