Evan Brown, Leiter Multi-Asset Strategy bei UBS Asset Management:
„Die Volatilität an den Kapitalmärkten dürfte mit dem Jahreswechsel nicht verschwinden. Unser Schwerpunkt liegt daher auf der Positionierung für die kommenden Monate – und nicht auf Jahressicht. Wir sind vielmehr bereit, uns jederzeit an aktuelle Entwicklungen anzupassen.
Wir gehen davon aus, dass sich die globalen Aktienindizes ins Jahr 2023 hinein in einer gewissen Bandbreite bewegen werden. Die Kursentwicklung nach oben begrenzen dürfte das Bestreben der US-Notenbank, die finanziellen Bedingungen nicht zu stark zu lockern. Stützend wirken sollten hingegen eine widerstandsfähige Wirtschaft sowie ein wiedererstarkendes China.
Unsere bevorzugten Sektoren am Aktienmarkt sind Finanzen und Energie. Wir sind der Meinung, dass zyklisch orientierte Branchen profitieren können, wenn der vermutlich überzogene Pessimismus hinsichtlich des globalen Wachstums schwindet. Daneben sollten positive Konjunkturüberraschungen und die Erwartung höherer Zinsen über einen längeren Zeitraum hinweg Value-Aktien stärker zugutekommen als Wachstumswerten – zumal die Gewinnschätzungen für preiswerte Unternehmen robuster sind als für ihre teureren Pendants. Auf regionaler Ebene dürfte Japan von einer seltenen Kombination aus geldpolitischen und fiskalischen Anreizen profitieren.
Gegenüber Staatsanleihen sind wir neutral eingestellt. Die Fed wird ihren Zinserhöhungszyklus wahrscheinlich nur langsam beenden oder umkehren, solange der US-Arbeitsmarkt nicht zusammenbricht. Anzeichen dafür, dass die Gesamtinflation ihren Höhepunkt erreicht hat, verringern gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit einer zu starken Straffung. Der Preisdruck wird aber wohl weiterhin hoch und hartnäckig bleiben. In den USA und Europa halten wir die Renditen von Investment-Grade-Anleihen für interessant.
Potenzial bieten aus unserer Sicht auch Rohstoffe, die in Multi-Asset-Portfolios gleichzeitig eine Absicherungsfunktion einnehmen können.“
