Im vergangenen Jahr ist die Sachwertbranche nicht wirklich vorangekommen. Auch 2018 wird sie wohl holprig beginnen. Doch dann kann sie endlich durchstarten. Der Löwer-Kommentar
Am Ende verlief 2017 enttäuschend, jedenfalls in Hinblick auf die Anzahl der Neuemissionen. Lediglich 27 alternative Investmentfonds (AIFs) für Privatanleger sind im gesamten abgelaufenen Jahr neu auf den Markt gekommen.
Das ist exakt die gleiche Anzahl wie 2016. Die leichte Belebung, nach der es im Sommer noch ausgesehen hatte, ist letztlich ausgeblieben: Von September bis Dezember erblickten insgesamt gerade einmal vier Fonds das Licht der Welt.
Damit blieb die Anzahl der voll regulierten Produkte auch 2017 deutlich hinter den Emissionen nach dem Vermögensanlagengesetz zurück. Erneut sind mehr als doppelt so viele Vermögensanlagenprospekte wie Publikums-AIFs von der Finanzaufsicht BaFin gebilligt worden: 69 (plus fünf gegenüber 2016).
Bremsklotz MiFID II
Hinsichtlich der Platzierung der vorhandenen Produkte lassen die Informationen einzelner Häuser durchaus auf eine gewisse Belebung schließen. Nach einem Durchbruch hört sich dies jedoch noch nicht an und wie der Gesamtmarkt abgeschnitten hat, wird erst die jährliche Cash.-Markterhebung zeigen, die in den nächsten Wochen durchgeführt wird.
So lässt sich bereits jetzt konstatieren: Auch 2017 ist die Sachwertbranche nicht wirklich vom Fleck gekommen. Vor allem das schwache vierte Quartal hat wahrscheinlich auch mit einem Bremsklotz zu tun: Der Umsetzung der EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II zum 3. Januar 2018.
Sie betrifft zwar in erster Linie den Vertrieb und wurde bislang nur für Banken und Finanzdienstleistungsinstitute mit Erlaubnis nach dem Kreditwesengesetz (KWG) in deutsches Recht umgesetzt. Aber anscheinend haben sich nicht wenige Anbieter auch wegen der damit verbundenen Unsicherheit mit neuen Produkten zurückgehalten.