Nachhaltig agierende Unternehmen, die eine positive gesellschaftliche Wirkung – also einen „Impact“ – erzeugen, haben sich im zurückliegenden turbulenten Jahr im Allgemeinen als wirklich widerstandsfähig erwiesen. Es wurde deutlich, dass in der Krise gerade solche Unternehmen erfolgreich waren, die ihre Mitarbeiter und Lieferketten verantwortungsvoll und effektiv gemanagt haben.
Das sind gute Vorzeichen für Anleger in Impact-Aktienfonds, die mit ihrem Kapital nicht nur Rendite erzielen, sondern auch messbare Ergebnisse beim Kampf gegen die Herausforderungen, vor denen die Gesellschaften weltweit stehen, sehen wollen. Die Nachfrage nach solchen Investments steigt: Das Global Impact Investing Network schätzt, dass Anlagegesellschaften mittlerweile 715 Milliarden US-Dollar nach Impact-Vorgaben verwalten – im Jahr 2017 waren es gerade einmal 117 Milliarden. Das liegt auch daran, dass Impact-Strategien greifbarerer und leichter zu verstehen sind als viele andere ESG-Investitionen.
Durch die Pandemie wurden Aufmerksamkeit und Ressourcen von einer Vielzahl von Problemen weggelenkt, die dringend Finanzierungsmittel brauchen. Darum sehen wir 2021 als entscheidendes Jahr für nachhaltige Entwicklungen – sei es, um Armut zu lindern, Bildung zu fördern oder Gesundheitssysteme zu verbessern. Wirkungsorientierte Investments werden dabei eine wichtige Rolle spielen.
Klimawandel bleibt Megathema
Beim Klimaschutz geht es voran und Anleger haben die Möglichkeit, durch entsprechende Fonds diesen Umschwung mit zu tragen.
Viele Länder haben ihre Umweltziele skizziert, wie etwa den EU Green Deal. Mit den USA und China haben jüngst die weltweit größten Produzenten von Kohlendioxid erklärt, die globale Erwärmung zu bekämpfen: Im September gab China seine Pläne für eine grüne Erholung nach der Pandemie bekannt. Bis 2060 will das Land CO2-neutral sein.
Für die USA machte der designierte Präsident Joe Biden deutlich, dass sein Land dem Klimaabkommen von Paris wieder beitreten will. Dieses hat zum Ziel, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen – idealerweise auf 1,5 Grad. Damit wird das Rennen um „Netto Null” bei den CO2-Emissionen endlich zu einer echten internationalen Anstrengung – wenn alle Beteiligten ihre Versprechen auch einhalten.
Soziale Faktoren wichtiger denn je
Die Ausbreitung des Coronavirus hat bestehende sozioökonomische Ungleichheiten noch verschärft.
Auch wenn beim Wiederaufbau nach der Krise zunächst einmal Wirtschaftsthemen im Vordergrund stehen werden, so glauben wir doch, dass wir in diesem Jahr eine Welle staatlicher Maßnahmen im sozialen Bereich sehen werden. Gleichzeitig gewinnen private Initiativen an Bedeutung. Zum Beispiel beim Thema Bildung: Impact Investoren unterstützen Projekte, bei denen Mädchen und Jungen qualitativ hochwertige Grund- und Sekundarschulbildung erhalten.
Auch Zentren für Erwachsenbildung werden so gefördert, was gerade in Gebieten, in denen der Staat seiner Bildungsaufgabe nicht umfänglich nachkommt, besonders wichtig ist. So wird die Basis für wirtschaftliches und gesundheitliches Wohlergehen der kommenden Generationen gelegt.
Eine weitere Entwicklung trägt dazu bei, Impact Investing als Anlageklasse in diesem Jahr ganz oben stehen zu lassen: Wir haben festgestellt, dass es von Unternehmensseite großes Interesse daran gibt, Teil eines Impact-Fonds zu sein und so zu einer ausgewählten Gruppe zu gehören, die nachweislich Gutes für Gesellschaft und Umwelt tun. So können wir als Vermögensverwalter unseren Einfluss noch stärker nutzen und Firmen dabei helfen, die Offenlegung ihrer Aktivitäten zu verbessern oder positive Veränderungen vorzunehmen.“