Die Brexit-Gespräche der vergangenen Wochen lassen vermuten, dass es eher unwahrscheinlich ist, wie geplant bis Ende Oktober zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen. Eines der größten Probleme ist die Grenzfrage zwischen Irland und Nordirland. Es gibt drei Brexit-Szenarien mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Finanzmärkte.
Das sogenannte Karfreitagsabkommen, das die gewaltgeladene Phase des Nordirlandkonflikts beendete, schließt eine harte Grenze zwischen beiden Staaten aus. Da Nordirland Teil des Vereinigten Königreichs ist, wäre die innerirische Grenze aber zugleich eine EU-Außengrenze. Ein weiterer Faktor, der die Sache verkompliziert, ist, dass das britische Parlament einem Verhandlungsergebnis zustimmen muss. Die Konservative Partei von Premierministerin May besitzt im Parlament gemeinsam mit der Nordirischen Democratic Unionist Party DUP nur eine knappe Mehrheit. Und in der Frage, ob es einen harten oder einen weichen Brexit geben soll, gehen die Meinungen im Parlament, in der Konservativen Partei und in der Regierung auseinander. Insofern ist es nicht klar, ob ein von May ausgehandelter Deal auch tatsächlich vom Parlament abgesegnet wird.
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