Zeitgleich mit den Turbulenzen an den Aktienmärkten habe sich das Sentiment unter Wirtschaftsführern eingetrübt. Fast die Hälfte der im Duke CFO Global Outlook befragten US-Finanzchefs gab an, dass sie bis Ende 2019 mit einer Rezession in den USA rechnen. Weitere 82 Prozent der Befragten denken zudem, dass eine Rezession spätestens Ende 2020 einsetzen würde.
„Die Wahrnehmung, dass eine anhaltende Abwärtsdynamik an den Aktienmärkten vorliegen könnte, bestärkt die Führungskräfte der US-Unternehmen in ihrer Annahme, dass sich eine Rezession ankündigt. Sie fangen dann an, in Deckung zu gehen, schaffen dadurch aber erst die Rahmenbedingungen für eine – wenn auch milde – Rezession“, so Baur, eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
3. Fehler der großen Notenbanken
Gefahr durch die Politik der großen Zentralbanken drohe entweder durch geldpolitische Fehlentscheidungen oder durch fehlinterpretierte Kommunikation. Ein Beispiel liefere die Fed: „Der Aktienmarkt ist nach den Kommentaren Powells im Dezember, die als ein ‚volle Kraft voraus‘ beim Kurs der restriktiven Geldmarktpolitik interpretiert wurden, eingebrochen“, so Baur.
Die Fed unter Powell hätte diesen Kurs Ende Januar umgekehrt und betone nun zinspolitische Geduld anstatt graduelle Zinsanhebungen. „Risiken zu vermeiden wird nicht nur eine aufmerksame Strategie der Notenbanken erfordern, sondern auch eine transparente Kommunikation“, sagt Baur.
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