Pakistan (spätestens im Oktober 2023)
Mit schwindenden Devisenreserven und stagnierendem Wirtschaftswachstum steht Pakistan unter erheblichem wirtschaftlichem Druck. Das Land handelte 2019 ein Rettungspaket des Internationalen Währungsfonds (IWF) aus, hat aber Schwierigkeiten, die Verpflichtungen aus der Vereinbarung zu erfüllen. Der ehemalige Premierminister Imran Khan verlor im vergangenen Jahr eine Vertrauensabstimmung, woraufhin eine Regierung der nationalen Einheit eingesetzt wurde, die den Rest seiner Amtszeit absolvieren soll. Weniger als 60 Tage nach der Auflösung der Nationalversammlung am 13. August sollen Parlamentswahlen stattfinden. Der neue Führer des Landes steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, darunter die Wiederbelebung des IWF-Abkommens und die Bewältigung der anhaltenden politischen Spannungen mit Indien. Für den Markt sind jedoch vor allem die Beziehungen Pakistans zu China von Bedeutung. China ist der größte Gläubiger des Landes – über ein umfangreiches und undurchsichtiges Netzwerk von Krediten – und übt einen erheblichen Einfluss auf die Regierung in Islamabad aus. Die Geheimhaltung dieser Kredite sowie das IWF-Paket und ein Freihandelsabkommen mit dem Golf-Kooperationsrat haben den Ruf nach einer größeren wirtschaftlichen Unabhängigkeit Pakistans laut werden lassen.