Die weltwirtschaftlichen Turbulenzen – Japan, Naher Osten, Euro – hinterlassen auch in der Immobilienwirtschaft ihre Spuren. So sinkt das umfragebasierte Immobilienklima in der März-Befragung des monatlich im Zusammenarbeit mit Bulwien Gesa erhobenen King Sturge Immobilienkonjunktur-Index um 2,9 Prozent auf 140,4 Zählerpunkte. Die Stimmung unter den über 1.000 befragten Marktteilnehmern trübt sich somit in diesem Jahr erstmals ein.
Dennoch, so die Immobilienberater von King Sturge, liege das Immobilienklima noch über seinen 2010er Werten. Der Rückgang des Immobilienklimas werde im März sowohl durch das Investment- als auch durch das Ertragsklima verursacht. Während das Investmentklima um 2,4 Prozent auf 146,2 Zählerpunkte (Vormonat: 149,8) sank, fiel das Ertragsklima um 3,4 Prozent auf 134,7 Punkte (Vormonat: 139,4).
„Dass nun erst einmal Verunsicherung herrscht ist klar“, konstatiert Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland. „Klar ist aber auch, dass die Katastrophe in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt den Aufschwung zwar dämpfen, aber nicht ausbremsen wird. Dafür sind sowohl die Weltwirtschaft als auch insbesondere die deutsche Wirtschaft zu robust. Die Industrie und der Bau freuen sich hierzulande über mehr Aufträge, die Beschäftigung steigt – und so beleben sich auch die Immobilienmärkte weiter“, so Hettrich weiter.
Analog zur Entwicklung des Immobilienklimas verzeichnen auch alle Teilindizes moderate Verluste. Dabei öffnet sich wieder die Schere zwischen den Segmenten. So liegt das Industrieklima im März bei 127,3 Zählerpunkten (Vormonat: 138,1), das Büroklima bei 131,1 Punkten (Vormonat: 137,1) und das Handelklima bei 140,8 Punkten (Vormonat: 142,2). Beliebtestes Segment sind gemäß King Sturge-Index weiterhin Wohnimmobilien, die einen Zählerstand von 162,8 (Vormonat: 166,5) einnehmen.
Hettrich hält diesen Abwärtstrend jedoch für eine temporäre Erscheinung, denn: „mittlerweile entwickeln sich die Transaktionsmärkte wieder dynamisch, weil neben deutschen auch zahlreiche internationale Investoren in Deutschland nach attraktiven und sicheren Investments suchen. Auch die gewerblichen Vermietungsmärkte ziehen weiter an, da sich in den Unternehmen in den vergangenen drei Jahren teilweise ein Nachfragestau aufgebaut hat. Die Büromieten sind stabil, die Leerstände sinken vielerorts und auch der Einzelhandel wird von der guten Konjunktur profitieren.“
Seite 2: Makroökonomische Daten zeigen anziehende Immobilienkonjunktur