50-plus: Finanzkonzepte ohne Methusalem-Komplex

Wie ticken Kunden über 50 heute? Benötigen sie tatsächlich andere  Beratungskonzepte als jüngere? Mit welchen Produkten umgarnen die Versicherer diese Kunden? Cash. hat sich auf dem Markt umgesehen und zudem die Zielgruppe zu ihren Vorstellungen befragt.

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Text: Katja Schuld

Vor einiger Zeit stand Dr. Gabriele Schmid vor einem Problem. Die Laufzeit ihrer Lebensversicherung war zuende. Was tun? Ihre Bankberaterin hatte schon längst bemerkt, dass ein Geschäft zu machen war und rief Schmid an. Vor Ort in der Filiale wartete die Beraterin mit einem bereits fertig ausgetüftelten Finanzkonzept auf sie. Doch Schmid war davon wenig begeistert. Unter anderem sollte das frei werdende Geld aus der Lebensversicherung in Schiffsfonds investiert werden – eine weniger geeignete Anlage im Hinblick auf die von Schmid gewünschte Sicherheit und Liquidität, die ein Teil ihrer Altersvorsorge sein sollte. Es musste noch andere Möglichkeiten geben.

Grund für sie, sich an „Die Alten Hasen“ mit Sitz in Frankfurt zu wenden. Damit kam Eberhard Beer ins Spiel. Er ist Berater bei den Alten Hasen, einem Netzwerk ehemaliger führender Banker, die alle über 50 Jahre alt sind und deren angesprochene Zielgruppe ebenso alt ist. Die Kunden sind im Schnitt zwischen 55 bis 65 Jahre alt. Beratung gibt es nur gegen Honorar, Produkte werden keine verkauft.

Welche Ansprüche haben Menschen, die ihren 50. Geburtstag bereits gefeiert haben, wenn es um finanzielle Angelegenheiten geht? Was bedeutet das speziell für die Finanzdienstleistungsbranche? Mit einem Blick auf die Alterstrukturpyramide ist zu erkennen, dass die deutsche Bevölkerung zunehmend aus mehr älteren Menschen besteht als aus jüngeren. Und die Zahl der Generation 50-plus wird in den kommenden Jahrzehnten weiter ansteigen. So sind 2010 bereits 40 Prozent der Bundesbürger über 50 Jahre alt, 2040 sind es mehr als die Hälfte.

Es ist ein Markt, der schier unüberschaubar scheint, zugleich aber auch ein lukrativer. Die Generation 50-plus ist derzeit die vermögenste Bevölkerungsgruppe und sehr konsumfreudig. Ihre Kaufkraft liegt nach einer Schätzung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) von 2008 bei jährlich über 700 Milliarden Euro (siehe Grafik Seite 2). Auch wenn in den kommenden Jahren die künftige Generation 50plus weniger Geld zur Verfügung haben wird, bleibt sie eine attraktive Gruppe, allein schon wegen der großen Zahl.

Seite 2: Welche Konzepte es gibt

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