Laut Professor Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung, stehen Best Ager dem Thema Altersabsicherung meist offener gegenüber. Bei der Pflegevorsorge sieht der Experte bei der Zielgruppe 50plus jedoch Nachholbedarf.
Cash.: Was macht die Zielgruppe 50plus für Berater attraktiv?
Hauer: Betrachtet man den Personenkreis, der über das höchste Nettovermögen in Deutschland verfügt, so handelt es sich hierbei um die Gruppe der über 50-Jährigen. 80 Prozent der privaten Einlagen bei Banken und Sparkassen entfallen auf diesen Bevölkerungsteil; ihr Anteil an den Konsumausgaben beträgt über 50 Prozent. Die sogenannte Erbengeneration verfügt also im Vergleich zu den jüngeren Altersgruppen über ein hohes Vermögen – das durchschnittliche Nettovermögen der Generation 50plus beträgt knapp 280.000 Euro – sowie ein überdurchschnittlich hohes Einkommen. Und darüber hinaus wird die Gruppe 50plus immer größer, also eine Kundengruppe, die automatisch wächst. Im Jahr 2020 wird die gesamte Baby-Boomer-Generation – geboren von 1960 bis 1970 – in der Gruppe der 50plus sein.
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Was sind Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede zwischen der älteren Zielgruppe und den jüngeren?
50plus ist näher am Ruhestand und daher sehen die Menschen 50plus auch das Problem der Lebensstandardsicherung im Alter konkreter vor sich und sind deshalb eher bereit, etwas für die Altersversorgung zu tun. Das heißt, die Kundengruppe 50plus steht dem Thema Altersvorsorge offener gegenüber als jüngere Zielgruppen. Allerdings ist es natürlich auch schwerer, in die Kundengruppe 50plus reinzukommen, da viele Menschen bis dahin schon eine langfristige Beziehung zu einem Berater aufgebaut haben.
Inwieweit unterscheiden sich die Altersgruppen 50 bis 66 Jahre und 66plus?
Im Alter von 50 bis circa 65 ist es noch sehr gut möglich, Altersvorsorge aufzubauen – dazu gibt es auch sehr gute, effiziente Lösungen. Ab 66 befinden sich die meisten Menschen bereits im Ruhestand und es gilt so zu haushalten, dass man mit den Rentenleistungen, die man erhält, entsprechend gut auskommt und so leben kann, wie man sich das vorstellt.
Seite zwei: „Dringlichkeit der Vorsorge wird Vielen erst ab 50 so richtig klar„