Der Konzern Versicherungskammer verbucht für das Geschäftsjahr 2020 einen deutlichen Anstieg der Beitragseinnahmen. Das Beitragsvolumen im gesamten Versicherungsgeschäft liegt bei 9,36 Mrd. Euro, im selbst abgeschlossenen Geschäft bei 9,25 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und drücke, so der Konzern, den Bedarf an Sicherheit in unsicheren Zeiten aus.
„Im vergangenen Jahr galt es, den Umgang mit der Pandemie beherrschbar zu machen und die gesamten Unternehmensabläufe und -prozesse in kurzer Zeit darauf auszurichten. Das ist uns in allen Bereichen des Konzerns sehr gut gelungen“, sagt Dr. Frank Walthes, Vorsitzender des Vorstands des Konzerns Versicherungskammer, dem größten öffentlichen Versicherer in Deutschland. Man habe die durch die Pandemie veränderten Kundenerwartungen bedienen können und sei als Versicherer einen deutlichen Schritt zur digitalen Professionalisierung gegangen, so Walthes.
Die drei Geschäftsfelder Schaden- und Unfallversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung sowie Lebensversicherung entwickeln sich deutlich positiv. Das Konzernergebnis vor Steuern beträgt 363,3 (257,4) Millionen Euro.
Der Kapitalanlagenbestand des Konzerns Versicherungskammer (inkl. Drittgeschäft) wächst um rund 4,9 Prozent und liegt bei rund 67,4 Milliarden Euro. Die Nettoverzinsung des eigenen Kapitalanlagenbestand von 56,4 Milliarden Euro beziffert der Konzern auf 2,4 Prozent. Die Bewertungsreserven steigen auf 11,3 Milliarden Euro, was einer Gesamtreservequote von 19,4 Prozent entspricht.
Schaden- und Unfallversicherung
In der Schaden- und Unfallversicherung kann der Konzern Versicherungskammer die Beiträge überdurchschnittlich um 3,4 Prozent auf 2,67 Milliarden Euro steigern. Dazu haben nach Konzernangaben alle Kundensegmente und insbesondere in den Sachversicherungen die Wohngebäudeversicherung und Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft beigetragen.
Im Bereich Schaden trägt eine Vielzahl von Maßnahmen zur Prozess- und Qualitätssteigerung – auch in der digitalen Bearbeitung – Früchte. So wurde unter anderem das Management der Schadenaufwände durch ein eigenes Handwerkernetz und das Kfz-Werkstattnetz SPN verbessert.
Reiseversicherung leidet
Durch die coronabedingten Reiseeinschränkungen hat der Markt weltweit gelitten. Die Beitragseinnahmen der Reiseversicherung im Konzern halbieren sich. Eine Erholung wird erst erwartet, sobald Reisewarnungen entfallen.
Krankenversicherung mit Plus von sieben Prozent
Die beiden Kranken- und Pflegeversicherer, die Bayerische Beamtenkrankenkasse und die bundesweit tätige Union Krankenversicherung (UKV), erzielen Prämieneinnahmen in Höhe von 2,72 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg von sieben Prozent. Dazu tragen auch die neuen Kooperationen mit der AOK NordWest und der AOK Nordost bei.
Ein Zuwachs in der Lebensversicherung
Die gebuchten Beiträge steigen um 15,8 Prozent auf 3,75 Milliarden Euro. Einmalbeiträge mit einem Zuwachs von 30,7 Prozent beziehungsweise 526 Millionen Euro haben den größten Anteil am Konzernwachstum. „Rund 75 Prozent der vermittelten Beitragssumme im Lebensversicherungsgeschäft wurden durch den Sparkassenvertrieb erzielt. Hier werden zu drei Vierteln kapitalmarktorientierte Produkte verkauft“, so Walthes weiter. Dabei liegt die Gesamtverzinsung bei 2,8 Prozent.