Wir rechnen 2018 bei globalen Aktien mit positiven Renditen, die jedoch im Vergleich zu 2017 wahrscheinlich sehr viel moderater ausfallen werden. Das Risiko deutlicher Kurseinbrüche ist hoch. Das spricht für ein dynamisch aufgestelltes Portfolio und eine stärkere Ausrichtung auf europäische-, japanische- und Schwellenländeraktien.
3. Ist 2018 das Jahr, in dem die Straffungsmaßnahmen der Zentralbanken erstmals eine Rolle spielen?
Voraussichtlich. Anleger mögen sich über Änderungen der Anleihenkaufprogramme von Zentralbanken sorgen. Für Volatilität dürften allerdings eher Leitzinserhöhungen verantwortlich sein.
Die Märkte sind für eine allmähliche und sorgsam angekündigte Schrumpfung der Zentralbankbilanzen gut aufgestellt. Da die Lage auf den Arbeitsmärkten angespannt bleibt, setzen die Zentralbanken den Maßstab für Leitzinserhöhungen trotz der nur langsam steigenden Inflation recht niedrig an. Nicht zu vernachlässigen sind dennoch die Leitzinserhöhungen seitens der Fed. Die Märkte unterschätzen die Höhe der Zinsschritte.
In Bezug auf Staatsanleihen aus den USA und anderen Industrieländern sind wir pessimistisch und bei Unternehmensanleihen und (Mortgage Backed Securities) MBS zurückhaltend. Wir gehen davon aus, dass höhere US-Zinssätze dem Dollar gegenüber anderen Währungen der Industrieländer zugutekommen werden – zumindest kurzzeitig.
4. Wo ist als Nächstes mit Turbulenzen zu rechnen?
Basiskonsumgüter dürften 2018 weiter in die Defensive geraten. Die großen Onlinehändler gewinnen immer mehr Einfluss, wodurch die traditionell führenden Unternehmen des Sektors unter Druck geraten.
Durch das Internet sind die Markteintrittsschranken für Basiskonsumgüterunternehmen gefallen. Onlinehändler entwickeln ihre eigenen Marken und vermarkten sie über ihre sprachgesteuerten Assistenten, wofür sie proprietäre Daten nutzen können.
Auf längere Sicht könnte es in praktisch jedem Wirtschaftssektor, in den wir investieren, zu Unwägbarkeiten kommen. Unter den anfälligsten Kandidaten ist der Automobilsektor, der in dieser Hinsicht den Basiskonsumgütern dicht auf den Fersen ist.
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