1. Inflation schadet allen Assetklassen
Portfolios, die vernünftig diversifiziert zu sein schienen, waren es plötzlich nicht mehr, und auch bei vermeintlich „sicheren“ Staatsanleihen zeigte sich ein vergleichbares Bild. Cash erwies sich als einziger echter „Diversifikator“, wenngleich eine zweistellige Inflation dennoch einen Kaufkraftverlust bedeutet.
2. Die Zentralbanken gehen keine Risiken ein, um ihre Glaubwürdigkeit bei der Inflationsbekämpfung wiederherzustellen
Die massiven fiskalischen und geldpolitischen Anreize als Reaktion auf die Corona-Pandemie waren im Nachhinein betrachtet eindeutig ein politischer Fehler.
3. Die Volkswirtschaften passen sich erstaunlich gut an
Die europäischen Volkswirtschaften haben sich schneller als erwartet an die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs angepasst – sowohl die deutsche Industrieproduktion als auch das reale BIP konnten im Laufe des Jahres geringfügig steigen, obwohl die Gasimporte hierzulande um 30 Prozent zurückgingen.
4. Wo man sich befindet, hat einen Einfluss auf die Entwicklung der Kapitalmärkte
Britische und japanische Anleger verzeichneten dank der Outperformance ihrer lokalen Aktienmärkte begrenzte Portfolioverluste. In Europa haben Aktien im Gegensatz zu den USA und China deutlich besser abgeschnitten als Staatsanleihen.
5. China ist ein Sonderfall
Chinesische Anlagen müssen getrennt von Schwellenländern und entwickelten Märkten betrachtet werden. Angesichts des wachsenden Gewichts und der Bedeutung Chinas an den globalen Märkten und seiner häufig divergierenden makroökonomischen Politik sind die Aktien und Anleihen des Landes zu groß, um sie zu ignorieren, bergen aber auch einzigartige Risiken. Die chinesische Besonderheit macht das Land jedoch nicht uninteressant: Seit Präsident Xi die Grenzen des Landes geöffnet hat, steigen die chinesischen Aktien stark.
6. Jeder Bärenmarkt zeigt neue Wege auf, Geld zu verlieren
Da die Liquiditätsflut, die in den letzten zehn Jahren weltweit in die Märkte gepumpt wurde, allmählich abzufließen beginnt, beginnen die Anleger, den Unterschied zwischen Qualitätsanlagen und spekulativen Anlagen zu erkennen. Bei einigen Vermögenswerten ist es schwer, den zugrunde liegenden Wert zu erkennen, wie z. B. beim Bitcoin, der während der Pandemie um das 10-fache anstieg, nur um später zusammenzubrechen, oder auch bei Nicht-fungiblen Tokens (NFTs).