Trotz Beitragserhöhung: Keine Wechselbereitschaft in der GKV

Geldscheine, auf denen eine Krankenkassenkarte und ein Taschenrechner liegt
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Die gesetzlichen Krankenkassen erwarten für 2023 ein Defizit von 17 Milliarden Euro

Die gesetzlichen Krankenkassen erwarten für 2023 ein Defizit von 17 Milliarden Euro. Den Großteil werden die Versicherten schulter müssen. Der durchschnittliche Beitrag zur Krankenversicherung wird ab Januar auf 16,2 Prozent steigen. Doch für fast drei Viertel der Bundesbürger kommt ein Kassenwechsel nicht infrage. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Vivida Betriebskrankenkasse.

Die gesetzlichen Krankenkassen erwarten für 2023 ein Defizit in Höhe von rund 17 Milliarden Euro, das über verschiedene Maßnahmen aufgefangen werden soll. Den Großteil werden die Versicherten schultern.

In den vergangenen zwei Jahren sind die Beitragssätze der gesetzlichen Krankenkassen weitgehend stabil geblieben. Zum Jahresbeginn wird der durchschnittliche Zusatzbeitrag hingegen um 0,3 Prozentpunkte steigen. Allein die Beitragserhöhung soll fünf Milliarden Euro einbringen. 

Gleichwohl ist das für die meisten gesetzlich Versicherten kein Grund, ihrer Krankenkasse den Rücken zu kehren: Auch weil sich 87 Prozent mit ihr zufrieden zeigen.

Aus Sicht der Versicherten ist vor allem eine gute Grundversorgung mit medizinischen Leistungen wichtig. Dafür sind sie auch bereit, steigende Kosten in Kauf zu nehmen. So halten 73 Prozent eine gute Versorgung für wichtiger als einen möglichst niedrigen Krankenversicherungsbeitrag.

Gesunder Lebensstil soll honoriert werden

„Obwohl jeder von uns den Gürtel enger schnallen und sparen muss, sind die Menschen bereit, für Gesundheit mehr Geld auszugeben“, sagt Siegfried Gänsler, Vorsitzender des Vorstandes der Vivida BKK. „Denn sie wissen den Wert von Gesundheit sowie unser Gesundheitssystem zu schätzen.“

Die Befragten zeigen jedoch gleichzeitig Wege auf, wie sich der Kassenbeitrag reduzieren ließe. So erwarten 78 Prozent, dass ihre Versicherung sie für einen gesunden Lebensstil finanziell belohnt. Interessant: 69 Prozent würden auf Zusatzangebote ihrer Kasse verzichten, wenn dafür die Beitragssätze stabil blieben.

Großen Wert legen die Versicherten zudem auf eine moderne Kommunikation mit ihrer Kasse. Rund sieben von zehn erwarten ein umfangreiches digitales Angebot mit App, Online-Geschäftsstelle und Video-Chat.

„Wir Krankenkassen sind gefordert, verantwortungsvoll mit dem Geld der Versicherten umzugehen und gleichzeitig den veränderten Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen“, so Siegfried Gänsler. „Denn wir wollen auch in schwierigen Zeiten der verlässliche Gesundheitspartner an der Seite der Menschen sein.“

Hintergrund: Was genau ist der Zusatzbeitrag?

Neben dem gesetzlich festgelegten allgemeinen Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von 14,6 Prozent erheben die Krankenkassen zusätzlich einen kassenindividuellen Zusatzbeitrag, um die Kosten der Gesundheitsversorgung zu decken. Ebenso wie der allgemeine Beitragssatz wird auch der Zusatzbeitrag hälftig vom Mitglied und vom Arbeitgeber getragen (paritätische Finanzierung).

Für die aktuelle Umfrage der Vivida Betriebskrankenkasse wurden 1.001 Bundesbürger zwischen 18 und 69 Jahren befragt. Die gesamten Ergebnisse der Umfrage „Krankenkassenbeiträge 2023“ finden Sie als PDF hier: www.vividabkk.de/studien

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