Hier besteht ein enger Zusammenhang mit dem zweiten beherrschenden Stichwort des Tages, das weniger überraschend war: Digitalisierung. Insbesondere aus dem Vortrag von Muhamad Chahrour, Vorstand der Fintech Group aus Frankfurt, und der anschließenden Diskussion wurde erneut deutlich, dass die Sachwertbranche anderen Bereichen der Finanzindustrie meilenweit hinterherhinkt.
Dabei geht es nicht nur um die elektronische Zeichnung, die mittlerweile von einer Reihe von KVGen immerhin ermöglicht wird. Vielmehr kann die Zukunft nur in einer „Medienbruch freien“ Verwaltung der gesamten Beteiligung liegen, also dem digitalen Versand sämtlicher Unterlagen, elektronischen Postfächern oder auch online-basierten Gesellschafterversammlungen und -beschlüssen. Dazu gehört auch, dass die Verwaltung innerhalb der KVG ausschließlich digital erfolgt.
Kommunikation auf Papier per Post
Hiervon ist der Großteil der AIF-Branche noch weit entfernt. Der wesentliche Teil der Kommunikation mit den Anlegern erfolgt bei den meisten Häusern anscheinend weiterhin auf Papier und per Post. Das ist nicht mehr zeitgemäß.
Dass es auch anders geht, belegen die Crowdinvesting-Plattformen. Sie wickeln ihre Emissionen inklusive Zeichnung, Zahlungsverkehr und Exit vollständig digital ab. Anders wären die winzigen Mindestbeteiligungen bis hinunter zu zehn Euro nicht möglich. Für die Plattformen spielt es schlicht keine Rolle, ob eine Information an 500 oder 5.000 Anleger geht. Sie klicken so oder so nur einmal auf „versenden“.
Obwohl die Crowd-Emissionen meist nur eine Laufzeit von 1,5 bis drei Jahren haben, findet dort teilweise ein reger Zweitmarkt-Handel statt. Auch das kostet die Plattformen kaum Mühe und funktioniert vermutlich zum einen wegen der geringen Investitionssummen recht gut, zum anderen aber sicherlich auch deshalb, weil die Käufer der gebrauchten Anteile mit wenigen Mausklicks in den Vertrag einsteigen können.