Der Flugzeugbauer Airbus versucht in seinem Flaggschiff A380 mit kleinen Umbauten Platz für mehr Passagiere zu schaffen. „Wir suchen nach Möglichkeiten, mehr Sitze einzubauen, ohne das Flugzeug zu verlängern“, sagte Airbus-Strategiechef Kiran Rao am Dienstag in Hamburg.
Zu den Veränderungen zählen eine umgestaltete hintere Treppe zwischen den Stockwerken, der Verzicht auf Stauraum in der Business Class und der Einbau von elf statt zehn Sitzen pro Reihe in einem Teil der Economy Class. Eine A380neo mit sparsameren Triebwerken werde es „eines Tages“ ebenfalls geben, sagte Rao. Laut Verkaufschef John Leahy gibt es derzeit aber keine konkreten Pläne dafür.
Auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris hatte Airbus vor einem Jahr auch eine leichte Verlängerung des weltgrößten Passagierjets ins Spiel gebracht. Diese würde Platz für etwa 50 zusätzliche Fluggäste schaffen. Eine Neuauflage mit moderneren Triebwerken scheut der Hersteller jedoch wegen der hohen Entwicklungskosten und der unsicheren Nachfrage.
Airlines setzen auf normalgroße Langstreckenjets
So ringt Airbus bereits seit Jahren um neue Bestellungen für den Flieger. Von den bisher bestellten 319 Maschinen sind die meisten bereits ausgeliefert. Laut Leahy waren Stand Ende April noch 132 Exemplare zu bauen. Airbus fährt seine A380-Jahresproduktion bereits leicht herunter.
Fluggesellschaften setzen derzeit vor allem auf normalgroße Langstreckenjets wie den neuen Airbus A350 oder Boeings 787 „Dreamliner“, die sich auf mehr Strecken rentabel einsetzen lassen. Leahy zeigt sich aber weiterhin überzeugt, dass das starke Wachstum des weltweiten Flugverkehrs auf längere Sicht nur mit Maschinen in Größe der A380 zu bewältigen ist. (dpa-AFX)
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Foto: Shutterstock