Von Anfang Juli bis Ende August gingen bei den Finanzbehörden bundesweit 5,25 Millionen Grundsteuererklärungen elektronisch ein, wie die „Welt“ unter Berufung auf das für die elektronische Steuer-Plattform „Elster“ zuständige Bayerische Landesamt für Steuern berichtete. Das entspricht nach der Hälfte der viermonatigen Frist einer Abgabequote von knapp 15 Prozent. Ein weiteres Prozent der Erklärungen erreichte die Behörden demnach laut Bundesfinanzministerium bislang in Papierform.
Ab 2025 soll eine neue Grundsteuer-Berechnung gelten. Dafür müssen fast 36 Millionen Grundstücke in Deutschland neu bewertet werden. Das geschieht auf Grundlage von Angaben, die Eigentümer nun einreichen müssen – seit dem 1. Juli nehmen die Finanzbehörden die Daten entgegen. Mitte Juli kam es bei „Elster“ zu technischen Schwierigkeiten. Die Plattform war vorübergehend nicht erreichbar. Mehrere Verbände und einige Landespolitiker forderten daraufhin eine Verlängerung der Abgabefrist, die regulär am 31. Oktober endet.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) äußerte zuletzt Besorgnis über die geringe Zahl der eingegangenen Erklärungen. „Möglicherweise muss man da sich vorbehalten, noch einmal an den Fristen etwas zu machen“, sagte er Mitte August.
Die Bundessteuerberaterkammer erneuerte ihre Kritik an der viermonatigen Frist. Diese sei von Anfang an „völlig utopisch“ gewesen, sagte ihr Präsident Hartmut Schwab der „Welt“. Die Finanzverwaltung werde nicht daran vorbeikommen, allen Beteiligten eine Fristverlängerung zu gewähren. (dpa-AFX)