Der Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund, Dr. Axel Reimann, hat eine Alterssicherung vieler Selbstständiger mittels gesetzlicher Rente angemahnt. Ein erheblicher Teil von ihnen sorge nicht genug vor und sei im Alter auf Grundsicherung angewiesen.
„Das sollte die Gesellschaft auf Dauer nicht akzeptieren“, sagte Reimann dem Berliner „Tagesspiegel“ (Samstag). „Zumindest Selbstständige ohne Altersvorsorge sollten obligatorisch in der Rentenversicherung abgesichert werden.“
Reimann wünscht sich „zielgenaue Lösungen“ für Menschen mit höherem Armutsrisiko
Statt der geplanten Lebensleistungsrente, die das Problem der Altersarmut nicht wirklich beseitige, müsse es „zielgenaue Lösungen“ für die Menschen mit höherem Armutsrisiko geben, sagte Reimann. Als Beispiel nannte er neben Selbstständigen Langzeitarbeitslose, Erwerbsgeminderte und Geringverdiener. Um ihnen mehr Anreize zu ergänzender Privatvorsorge zu geben, wären Freibeträge in der Grundsicherung „hilfreich“, so Reimann. „Die Menschen wüssten dann, dass sie einen Teil ihrer Ersparnisse im Alter behalten können. Das würde auch Geringverdiener motivieren, mehr Vorsorge zu betreiben.“
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„Keine Leistungen versprechen, die sich nicht finanzieren lassen“
Über die derzeitige Rentendebatte zeigte sich Reimann besorgt. Da das Thema alle betreffe, werde man es nicht komplett aus dem Wahlkampf heraushalten können. „Aber die Politik sollte jetzt keine Leistungen versprechen, die sich nachher nicht finanzieren lassen.“ (dpa-AFX)
Foto: Bildarchiv DRV Bund/Chaperon