Abstufung US-Bonität: „Deutschland könnte sogar profitieren“

Ulrich Mueller
Foto: Ulrich Müller
Börsenexperte Ulrich Müller

Für alle großen Indizes, Gold, Bitcoin und auch Öl ging es im Juli nach oben. Börsen-Experte Ulrich Müller erklärt, wo Anleger jetzt vorsichtig werden sollten, welche Rolle die Rating-Abstufung für die USA langfristig spielen kann und welches Investment-Thema besonders in Deutschland bald Konjunktur haben könnte.

1.    Rating der USA und Inflation – wieso Anleger entspannt bleiben sollten
Trotz einer lediglich stagnierenden Kerninflation und einer schlechteren Bonitätsnote für die USA von der Ratingagentur Fitch, rät Börsen-Profi Ulrich Müller Anlegern zur Gelassenheit: „In den USA und auch im Euro-Raum hat sich die Perspektive für die Notenbanken aufgehellt. Die Bedingungen sind gut, dass die Währungs-Hüter der Inflation jetzt endgültig den Garaus machen“, sagt Müller und sieht auch die Abstufung der US-Bonität entspannt: „Dass die USA hoch verschuldet sind, ist keine Neuigkeit. Die neue Bonitätsnote ist mit AA+ noch immer sehr gut. Relativ gesehen könnten Volkswirtschaften wie etwa Deutschland von der Rating-Entscheidung der Agentur Fitch sogar profitieren“, glaubt Müller.

2.    Akkus und Stromspeicher als Investment-Thema
In Zeiten von Klima-Klebern und einer in Deutschland konsequent umgesetzten Energiepolitik dürften Akkus und große Stromspeicher eine spannende Nische auch für Anleger sein, glaubt Markt-Kenner Ulrich Müller: „Der Anteil regenerativer Energie in Deutschland liegt bereits bei weit über 40 Prozent – Tendenz steigend. Mit einem weiter wachsenden Anteil der Erneuerbaren wird die Speicherung von Energie noch wichtiger, etwa um Flauten zu überbrücken. Da Akku-Technologie noch immer voranschreitet, entstehen dadurch für Investoren Chancen“, so der Investor.

3.    Warum Anleger gerade jetzt auf ihre Depotstruktur achten sollten
Statistisch gesehen ist der August einer der schwächsten Monate für Aktien. Doch nicht nur aufgrund historischer Daten rät Profi-Anleger Ulrich Müller Investoren zur Vorsicht: „Die großen Tech-Werte eilen aktuell von Hoch zu Hoch. Viele Investoren ignorieren damit verbundene Risiken und blicken sorglos auf die nächsten Monate. Ein derartiges Sentiment geht oft einer Korrektur voraus. Zwar kann eine solche Korrektur niemand vorhersagen, doch hilft eine ausgewogene Depotstruktur, um Risiken zu kontrollieren“, erklärt Müller und setzt selbst vor allem bei den Highflyern der vergangenen Monate Gewinnmitnahmen um. „Wenn überkaufte Titel auch noch überbewertet sind, sollten Anleger hellhörig werden“, findet Müller.


Ulrich Müller hat fast 30 Jahre Börsenerfahrung und ist Gründer der bekannten Ulrich Müller Wealth Academy in Halstenbek bei Hamburg. Mit Gruppenseminaren und individuellen Coachings zu den Themen Investieren mit Strategie und Mental Coaching werden Teilnehmende dazu ausgebildet, ihr Geld erfolgreich an der Börse zu investieren. Vor der Gründung der UMWA war der studierte Finanzwirt 17 Jahre als Investmentberater tätig, dabei wurden seine Anlageentscheidungen von mehr als 10.000 Investmentberatern übernommen. Über viele Jahre entwickelte er seine eigenen Analyse- und Bewertungssysteme im Bereich Aktien & Optionen, die er nun in seiner Akademie an private Anleger weitergibt. Seit November 2021 ist er zudem Strategiegeber des Investmentfonds „UM Strategy Fund“.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments