„ABV Zukunftsprogramm“: Allianz schließt rund 500 Agenturen im Osten

Pforte der Allianz Hauptverwaltung in München
Foto: Allianz
Deutschland größter Versicherungskonzern stellt sein Agentursystem im Osten neu auf

Die demografische Entwicklung hat Folgen für die Vertriebsstrukturen der Allianz im Osten. Insgesamt werden ab dem 1. Januar 2025 20 Prozent der 2.500 Agenturen im Vertriebsbereich Nordost geschlossen.

Die Allianz strafft ab Januar 2025 ihre Vertriebseinheiten im Osten. Alles in allem wird Deutschlands Versicherungsprimus rund 500 der aktuell 2.500 Agenturen in Ostdeutschland schließen. Der Mitteilung der Allianz zufolge geht es um 20 Prozent der Agenturen im Vertriebsgebiet Nord-Ost. Zugleich soll auch die Zahl der Geschäftsstellen von derzeit 18 auf dann 15 reduziert werden.

Die Veränderungen im Nordosten sind Teil des ABV Zukunftsprogramms. Und der betrifft insbesondere die ländlichen Regionen im Osten der Bundesrepublik. Geschlossen werden sollen je eine Filiale in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Konkret betrifft es wohl Dessau, Suhl und Meißen, berichtet die Leipziger Volkszeitung.

Als Gründe nennt Andreas Schmid, Vertriebsvorstand Nord bei der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG (ABV), gegenüber der Leipziger Volkszeitung die demografische Entwicklung in den östlichen Bundesländern, also eine rückläufige und stark alternde Bevölkerung, eine schleichende Entvölkerung und die zunehmende Urbanisierung.


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Parallel dazu plant der Konzern einen Ausbau der Filialen im urbanen Bereich. Gesprochen wird hier von einem Filialaufbau in den Großstädten. Laut Schmidt bleibt der Osten auch nach dem Umbau die Vertriebsregion mit den dem meisten Filialen. Nordrhein-Westfalen, das bevölkerungsreichste Bundesland, hat mit über 18 Millionen Einwohnern deutlich mehr Einwohner als Ostdeutschland mit 12,6 Millionen, so Schmidt und es besitzt weniger Allianz-Agenturen.

Keine betriebsbedingten Kündigungen

Betriebsbedingt Kündigungen soll es laut Allianz aber nicht geben. Den betroffenen selbsttändigen Vertreterinnen und Vertretern will man neue Perspektiven bieten, etwa als Agenturpartner oder Kundenberater im Vertrieb. Geplant sind zudem Investitionen in die Digitalsierung.

Darüber hinaus will die ABV das Engagement in der Erstausbildung für Kaufleute für Finanzen und Versicherungen sowie Bürokaufleute auf rund 100 Einstellungen pro Jahr erhöhen. Der Umbau ist laut Leipziger Volkszeitung bereits mit den regionalen Interessenvereinigungen der Vertreter verhandelt. Startschuss ist der 1. Januar 2025.

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