Abwarten und Geld parken

Wirtschaftspolitische Spannungen wie der Handelskonflikt zwischen China und den USA, ein immer wahrscheinlicher werdender No-Deal-Brexit und Rezessionsängste schüren bei Anlegern Unsicherheit. Was tun mit dem Geld? Ein Kommentar von Volker Wohlfarth, Geschäftsführer bei der Crowdinvestment-Plattform zinsbaustein.de.

Volker Wohlfarth, Geschäftsführer bei der Crowdinvestment-Plattform zinsbaustein.de

Die Ertragsniveaus der vergangenen Jahre in zweistelliger Höhe sind voraussichtlich erst mal passé. Auf der Suche nach einer langfristigen Strategie, die unabhängig von tagespolitischen Turbulenzen zu guten Ergebnissen führen kann, ziehen es Investment-Legenden wie Warren Buffet vor, lieber erstmal abzuwarten.

Dem Starinvestor ist der Aktienmarkt zu teuer, er bevorzugt es, sein Geld zu horten. Seine Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway sitzt derzeit auf 122 Milliarden US-Dollar Cash, eine Rekordsumme. So erscheint es in der derzeitigen wirtschaftspolitischen Gemengelage vernünftig, erstmal abzuwarten und sein Geld nicht zu investieren.

Allerdings stellt sich hier die Frage: wo lässt sich Geld sinnvoll parken?

Das Geld auf dem Sparbuch zu bunkern wird immer unattraktiver. Denn auch für sicherheitsorientierte Sparer deutet sich keine Entspannung an. Wer sein Geld sicher anlegen will, muss derzeit gegebenfalls sogar Verluste hinnehmen. Nach der jüngsten Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank müssen Banken künftig ein halbes Prozent zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken.

Durch die weitere Absenkung des Einlagezinses für Banken, drohen künftig womöglich auch Privatkunden Strafzinsen. Bisher blieb das Gros der Privatkunden von Negativzinsen verschont. Einzelne Institute in Deutschland geben Strafzinsen vorerst nur an Unternehmen oder große Investoren wie Fonds weiter, auch reiche Privatkunden werden in manchem Haus schon zur Kasse gebeten. Doch die Schonfrist für Privatanleger könnte ablaufen.

Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass die niedrigen Zinsen voraussichtlich länger bleiben werden. Die Zinseinbußen in Höhe von 648 Milliarden Euro, die Sparer in Deutschland nach Berechnungen der DZ Bank in den letzten zehn Jahren hinnehmen mussten, werden vermutlich weiter ansteigen.

Wer derzeit als Sparer Sicherheit will, bekommt dafür kein Geld mehr. Es lohnt sich daher, nach guten Angeboten zum Geld parken Ausschau zu halten, bei denen sich das Risiko relativ gut einschätzen lässt.

Überschaubare Laufzeiten bei Crowdinvesting in Immobilien

Crowdinvestments in Immobilien bieten hier eine gute Anlagealternative. Das Geld wird für eine überschaubare Laufzeit von nur 12 bis 36 Monate angelegt. Und die Renditen, zwischen 4 % und 6 % p.a. , sind überdurchschnittlich. Beim Crowdinvesting in Immobilien können Privatanleger über Schwarmfinanzierungs- Plattformen online in Immobilien-Projektfinanzierungen investieren.

Dabei wird keine Immobilie erworben, sondern meist die Entwicklung eines Neubaus mitfinanziert. Konkret geschieht dies über ein Darlehen an den Projektentwickler als Nachrangdarlehen oder Teilforderungsverkauf.

Mit niedrigen Einstiegssummen ab 500 Euro haben Kleinanleger die Möglichkeit, sich ein individuelles Immobilienportfolio aus unterschiedlichen, gut selektierten Immobilienprojekten aufzubauen. Durch eine gesetzliche Änderung, können Anleger nun sogar bis zu 25.000 Euro pro Vermögensanlage investieren. Anleger sollten jedoch wissen, in was sie investieren und dass mit dieser Anlageformverbundene Risiko verstehen.

Sehr hilfreich ist es, sich mit dem Projektauswahlprozess der Crowdinvestment-Plattformen, den meist gut beschriebenen Projekten, den Projektentwicklern und der Finanzierungsstruktur vertraut zu machen. Die Erfahrung der Projektentwickler, der Projektfortschritt, die verbleibende Eigenmittel und insbesondere die Erfolgsaussichten des Projektes also der Verkauf der Immobilie sind hier entscheidend.

Foto: zinsbaustein.de

 

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