Die Top Acht Anlegerthemen in 2018

Neben Unternehmen und deren zu erwartenden gesteigerten Investitionstätigkeiten entlastet die Steuerreform auch Privatpersonen, wodurch der Konsum einen zusätzlichen Schub erhält. Dies könnte in den kommenden zwei Jahren zusätzliche Impulse in Höhe von 80 Basispunkten bringen.

5. Konsum und Wirtschaftswachstum in der Eurozone von aufgestauter Konsumnachfrage unterstützt

Die ökonomische Heterogenität der Eurozone macht sich für Investoren bezahlt: Die Wirtschaftsgemeinschaft befindet sich in der Mitte des Konjunkturzyklus. Einzelhandelsumsätze und auch die Industrieproduktion zeigen sich sehr robust.

Der starke Euro könnte im Laufe des Jahres zwar zu einem gewissen Maße als Hemmschuh für die Wirtschaft wirken, doch schwächt die Währungsstärke auch negative Effekte seitens des hohen Ölpreises ab. Die Investmentaussichten für Europa bleiben positiv. Die Region ist mit einem erwarteten Nominalwachstum in der Eurozone von rund vier Prozent einer der Favoriten für das Jahr 2018.

6. Verschärfung chinesischer Geldpolitik führt zu Verlangsamung des Wachstums in China

China hat im Kampf gegen die Kreditausweitung und für die Regulierung von Schattenbanken Erfolge erzielt. Die schärfere Regulierung dürfte das Wachstum bremsen. Eine harte Landung droht in China allerdings nicht, es ist vielmehr mit einer moderaten Beruhigung zu rechnen.

7. Globales Wachstum unterstützt Anlageklassen, die von steigenden Unternehmensgewinnen profitieren

Auch wenn es wichtiger wird, wachsam zu sein: 2018 ist es noch zu früh, sich defensiv zu positionieren. Aktien sollten auch 2018 eine aussichtsreiche Anlageklasse sein, allen voran Titel aus der Eurozone. Angesichts der zunehmenden Inflationstendenz und der wachsenden Wechselkursrisiken könnten Titel, die besonders vom Binnenkonsum abhängen, stärker profitieren.

8. Ölpreis hat das Potenzial, die Inflation wieder anzufachen

Steigt Öl weiter, dürften bei Notierungen zwischen 75 und 80 Dollar je Barrel Inflationskräfte frei werden. Dies könnte Notenbanken dazu bringen, einen härteren geldpolitischen Kurs einzuschlagen. Als Folge dessen könnte das aus heutiger Sicht robuste globale Wachstum Schaden nehmen.

Auch wenn sowohl der Blick auf das erste Quartal als auch auf das Gesamtjahr positiv ausfällt, sind auch die hohen Bewertungen am Kapitalmarkt zu berücksichtigen. Da viele positive Szenarien bereits eingepreist sind, müssen Anleger bei ihren Ertragserwartungen bescheidener werden.

Über das erste Quartal hinaus könnte es angesichts bestehender Risikofaktoren wie dem Ölpreis und auch der bereits eingeleiteten geldpolitischen Wende zu erhöhter Volatilität kommen. Aber das größte Risiko bleibt zu früh defensiv in der Anlagepolitik zu werden und dadurch die attraktiven Renditen, die auch ein Spätzyklus noch zu bieten hat, zu verpassen.

Tilmann Galler ist Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments