Und die werden hauptsächlich von zwei Argumenten gestützt: zum einen der erhoffte weltwirtschaftliche Aufschwung, zum anderen die anhaltende Knappheit der Nahrungsmittel. So hat die UNO berechnet, dass bis zum Jahr 2030 die Produktion um wenigstens die Hälfte gesteigert werden muss, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.
Mehr Fleisch auf dem Speiseplan
Der steigende Wohlstand und veränderte Ernährungsgewohnheiten treiben den Bedarf nochmals weiter nach oben, wie auch Robeco-Experte de Haan weiß: „Sobald Menschen wohlhabender werden, tendieren sie dazu, mehr Proteine zu sich zu nehmen. Konkret heißt das, sie essen mehr Fleisch und Milchprodukte.“ Das führe zwangsläufig zu einem höheren Verbrauch der Futtermittel Mais und Soja und natürlich des Viehzeugs.
Für ein Kilogramm Fleisch müssen sieben Kilogramm Getreide aufgebracht werden. Mit dem politisch geförderten Einsatz von Biotreibstoffen kam in den vergangenen Jahren noch ein großer Nachfragetreiber hinzu. Mehr als zehn Prozent der weltweiten Anbauflächen soll er auf Dauer ausmachen.
Zwar konnten Investoren mit dem richtigen Timing bereits in der Vergangenheit glänzende Resultate mit Körnern, Obst und Vieh erreichen. Doch die Absturzgefahr ist gleichsam groß. Im Einklang mit der gesamten Weltwirtschaft brachen 2008 ebenfalls die Preise für Soft Commodities ein. Mais verlor vom Sommer bis zum Jahresende die Hälfte, Sojabohnen 45 Prozent und Weizen sogar 60 Prozent an Wert.
Nach der Erholung in 2009 sollen sie aber die Renditekönige im Rohstoffbereich werden, wie Bryan Agbabian, Research Analyst bei RCM/Allianz Global Investors und Portfoliomanager des Allianz RCM Global Agricultural Trends, erklärt. Agbabian leitet einen der wenigen aktiv gemanagten Agrarfonds auf dem deutschen Markt und mit mehr als 50 Prozent Plus in 2009 einen der erfolgreichsten.