Josef Ackermann ist als Verwaltungsratsvorsitzender beim Schweizer Versicherungskonzern Zurich überraschend mit „sofortiger Wirkung“ zurückgetreten. Er sei „zutiefst erschüttert vom unerwarteten Tod“ des Zurich-Finanzchefs Pierre Wauthiers, erklärte Ackermann in einer Mitteilung der Zurich Insurance Group.
Wauthier, der 1996 zu Zurich gekommen war und im Oktober 2011 das Amt des Finanzchef übernommen hatte, nahm sich nach neuesten Erkenntnissen Anfang der Woche das Leben.
„Der unerwartete Tod Pierre Wauthiers hat mich zutiefst erschüttert. Ich habe Grund zur Annahme, dass die Familie meint, ich solle meinen Teil der Verantwortung hierfür tragen, ungeachtet dessen, wie unbegründet dies objektiv betrachtet auch sein mag“, wird Ackermann am Donnerstag zitiert. Er sehe daher eine „weitere erfolgreiche Führung des Verwaltungsrates zum Wohle der Zurich in Frage gestellt“.
„Jegliche Rufschädigung zu Lasten von Zurich vermeiden“
Den sofortigen Rücktritt von allen seinen Funktionen, begründete der ehemalige Deutsche-Bank-Chef damit, dass er „jegliche Rufschädigung zu Lasten von Zurich“ vermeiden wolle. Ackermann wechselte im Frühjahr 2012 zum Zurich-Konzern.
Tom de Swann tritt Ackermann-Nachfolge an
In der Mitteilung heißt es weiter, dass der Verwaltungsrat Ackermanns Entscheidung respektiere und diese mit größtem Bedauern angenommen habe. Der stellvertretende Verwaltungsratspräsident Tom de Swaan soll die Funktion des amtierenden Verwaltungsratspräsidenten übernehmen. (lk)
Foto: Zurich Insurance Group