Geschlossene Fonds könnten künftig vermehrt in inländische Windenergieparks investieren, die bereits einige Jahre zuvor errichtet wurden. Diese Prognose äußerte der Präsident des Bundesverbandes Windenergie aus Berlin, Hermann Albers, gegenüber cash-online.
Fonds könnten Anlagen von ausländischen Investoren übernehmen, nachdem diese Steuervorteile realisiert hätten. Derzeit würden viele Parks an Ausländer veräußert, die ihnen in den ersten zwei bis drei Jahren hohe Steuervorteile brächten. Sie könnten die Anlagen daher zu Preisen erwerben, die 20 bis 30 Prozent höher lägen als die Preise, zu denen sich Parks für Inländer rechnen. Nachdem sie die Steuervorteile realisiert haben, könnten viele ausländische Investoren die Parks weiterveräußern.
Albers gab diese Einschätzung anlässlich der heutigen Präsentation einer Studie des Deutschen Windenergie-Instituts, Wilhelmshaven, zur Zukunft dieser Branche ab. Der Studie zufolge wird die Neuinstallation von Windenergieanlagen in den kommenden Jahren stark steigen: Branchenvertreter erwarten einer Umfrage zufolge, dass die europaweiten Neuinstallationen von 8.662 Megawatt Spitzenleistung im vergangenen Jahr bis 2012 auf 19.025 Megawatt steigen und weltweit von 20.076 auf 51.485. Bis 2017 prognostizieren die Wilhelmshavener Windenergie-Experten für Europa einen Anstieg auf 28.567 Megawatt und weltweit auf 107.567 Megawatt.
In Deutschland werden die Neuinstallationen von 1.667 Megawatt im vergangenen Jahr demnach bis 2012 auf 2.600 Megawatt steigen und bis zum Jahr 2017 gar auf 3.567 Megawatt zulegen, so die Prognose. Die im Jahr 2002 neu installierten 3.240 Megawatt würden in den kommenden Jahren allerdings nicht mehr erreicht werden können. (gei)