Der BMF-Vorschlag, geschlossene Fonds als Finanzinstrumente zu klassifizieren, stößt in der Vermittlerbranche auf wenig Gegenliebe: Um zu verhindern, dass unternehmerische Beteiligungen künftig nur noch unter einem Haftungsdach vertrieben werden dürfen, hat der AfW Bundesverband Finanzdienstleistung eine Unterschriftenaktion zum „Erhalt der unabhängigen Finanzberatung“ gestartet.
„Wir müssen der Politik ein deutliches Zeichen der gesamten Branche geben. Wir müssen endlich beginnen, für unsere Unabhängigkeit zu kämpfen und offensiv nach Außen aufzutreten.“ fordert AfW-Vorstand Frank Rottenbacher. „Zehntausende Vermittler haben hunderttausende von Kunden und damit den Zugang zu potenziellen Wählern. Es ist nun die Zeit gekommen, dass sich alle Vermittler und Berater in ihrem Berufsverband für ihre eigenen Ziele und ihre Existenz engagieren“, so Rottenbacher weiter.
Hintergrund: Im April soll das Bundesfinanzministerium (BMF) einen Gesetzentwurf veröffentlichen, der vorschlägt, geschlossene Fonds unter das Wertpapierhandelsgesetz zu stellen. Für den Vertrieb würde das bedeuten, dass der freie Vertrieb unter die Bankenaufsicht fällt und die freien Vermittler sich einem Haftungsdach anschließen müssten. Die Lobbyverbände der Finanzdienstleistungsbranche haben sich geschlossen gegen die Pläne gestellt.
Der AfW plädiert dafür, den Vertrieb geschlossener Fonds über das Gewerberecht zu regulieren und mahnt die Umsetzung des Koalitionsvertrages an. Dort sei noch im Herbst letzten Jahres vereinbart worden, sich bei der Regulierung des Kapitalanlagevertriebs an der Umsetzung des Versicherungsvermittlerrechts zu orientieren.
Der Verband fordert deshalb alle freien Finanzdienstleister auf, sich an der Unterschriftenaktion zu beteiligen. Ein entsprechendes PDF kann auf www.afw-verband.de heruntergeladen werden. (hb)
Foto: AfW