AfW-Vermittlerbarometer: Zweiteilung bei Technik zur ESG-Abfrage

Norman Wirth, AfW, vor einer weißen Backsteinwand.
Foto: AfW / Bettina Straub
Norman Wirth, AfW: "Ein Softwaretool kann den Aufwand sehr erleichtern."

Wie gehen Vermittlerinnen und Vermittler in der Praxis mit der verpflichtenden Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden um? Das hat der AfW im Rahmen seines jüngsten Vermittlerbarometers erhoben. Was die Befragten favorisieren.

Bei der Frage, ob die ESG-Präferenzen der Kundschaft mit einem Software-Tool oder klassisch mit dem Stift auf Papier oder einem PDF am besten erhoben werden, ist die Vermittlerschaft ziemlich genau zweigeteilt. Während 42 Prozent ein Tool verwenden, nutzen 38 Prozent ein PDF oder einen Papierausdruck (siehe Grafik). Dies ist ein Ergebnis aus dem 16. „Vermittlerbarometer“ des Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, einer jährlichen Online-Umfrage unter mehr als 1.000 Finanz- und Versicherungsvermittlerinnen.

60 Prozent der Vermittelnden, die ein IT-Tool nutzen, geben dabei an, sich für eine Software entschieden zu haben, die ihnen nach Eingabe der Nachhaltigkeitspräferenzen eine dazu passende Produktauswahl für ihre Kunden ausgibt. Bei 34 Prozent ist das hingegen nicht der Fall.

„Ein Softwaretool kann den Aufwand für Vermittler sehr erleichtern, und gerade, wenn am Ende auch eine Produktauswahl möglich ist, scheint das der einzig sinnvolle Weg. Es gibt zwar auch hervorragende schriftliche Beratungshilfen, an denen der AfW aktiv mitgearbeitet hat, die ebenfalls eine rechtssichere Umsetzung der Vorgaben zur ESG-Präferenzabfrage versprechen. Deren Ergebnis dann mit passenden Produkten zu matchen, dürfte jedoch äußerst mühselig bis unmöglich sein“, sagt Norman Wirth, Vorstandsmitglied des AfW.


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Wichtig sei aber in jedem Fall, dass Vermittlerinnen und Vermittler ein ihnen passendes Prozedere für die Abfrage im Beratungsgespräch umsetzen und falls der Kunde die Beratung nach seinen Nachhaltigkeitspräferenzen wünscht, diese ebenso wie die darauf beruhende Produktempfehlung auch entsprechend dokumentieren.

Mehr als zwei Drittel der Vermittler (68,1 Prozent) nutzen im Übrigen für die Präferenzabfrage die Tool-Lösungen von Maklerpools und -verbünden. Angebote von Produktgebern wie Versicherungs- oder Fondsgesellschaften nehmen 23,2 Prozent in Anspruch. Nur 2,1 Prozent der Tools für die ESG-Präferenzabfrage stammen aus anderen Quellen (siehe Grafik).

„Die Bedeutung der Pools und Verbünde als Servicepartner in Fragen der Regulierung ist nicht zu unterschätzen und nimmt mehr und mehr zu. Sie haben auch bei der Umsetzung der Präferenzabfrage in Digitallösungen super reagiert“, betont Wirth. Mit der vom AfW initiierten „Pools für Makler“-Initiative, in der alle relevanten Pools und Verbünde der Branche vereint sind, bestehe zudem ein regelmäßiger Branchenaustausch über alle berufsstandrelevanten Themen.

Zuletzt hatte der AfW als weiteres Ergebnis seines Vermittlerbarometers berichtet, dass das Interesse der Kunden am Thema ESG deutlich nachgelassen hat und die EU-Kommission zu einem „Neustart“ bei der komplizierten Vorschriften aufgefordert.

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