AfW zur Reform der privaten Altersvorsorge: „Viel Licht, wenig Schatten“

Norman Wirth, AfW, vor einer weißen Backsteinwand.
Foto: AfW / Bettina Straub
Norman Wirth, AfW-Vorstand: "Mehr Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten."

Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW begrüßt den Gesetzentwurf des Bundesfinanzministeriums zur Reform der steuerlich geförderten privaten Altersvorsorge "als bedeutenden Schritt hin zu einer zeitgemäßen und vielfältigen Altersvorsorge". Es gibt aber auch Kritik.

Der AfW hat demnach eine Stellungnahme zu dem Referentenentwurf eingereicht, den das Bundesfinanzministerium Anfang des Monats vorgelegt hatte. Dem AfW zufolge stärken die geplanten Änderungen die kapitalgedeckte Altersvorsorge, bieten aber gleichzeitig eine wichtige Wahlfreiheit: Sowohl kapitalmarktorientierte als auch versicherungsbasierte Produkte bleiben als Vorsorgelösungen bestehen.


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„Diese Kombination ermöglicht es, sowohl sicherheitsorientierten als auch renditeorientierten Sparern passende Produkte zur Verfügung zu stellen“, heißt es in der Mitteilung des Verbands. Der AfW sehe hierin eine große Chance, mehr Menschen für die private Altersvorsorge zu gewinnen, die bisher keine passende Lösung finden konnten.

Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW: „Die vorgeschlagenen Reformen bieten mehr Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten, was den unterschiedlichen Bedürfnissen der Verbraucher entgegenkommt. Qualifizierte, unabhängige Beratung zu einer ausgewogene Vielfalt geförderter Produkte ist der Schlüssel zu einer stabilen und attraktiven Altersvorsorge.“

Der AfW hebt in seiner Stellungnahme die Bedeutung der unabhängigen Beratung durch qualifizierte Vermittler hervor. „Die qualifizierte Beratung ist entscheidend dafür, dass Verbraucher die für sie bestmöglichen Entscheidungen treffen können – sei es durch kapitalmarktorientierte oder versicherungsbasierte Produkte“, so der Verband. Nur eine bedarfsgerechte Beratung gewährleiste eine verlässliche Altersvorsorge.

Nachbesserungsbedarf zu unabhängiger Beratung

Auch wenn der Entwurf viel Positives enthalte, sieht der AfW Nachbesserungsbedarf. Insbesondere sollten Selbstständige in die förderungsfähigen Personengruppen einbezogen werden, um ihre Altersvorsorgeoptionen zu verbessern. Außerdem bleibe die Frage offen, wie die unabhängige qualifizierte Beratung innerhalb der neuen Strukturen verankert wird. Der AfW setzt sich dafür ein, dass die Beratung durch qualifizierte Vermittler, die nicht an spezifische Anbieter gebunden sind, klarer im Reformgesetz verankert wird.

„Viel Licht, wenig Schatten“ ,fasst AfW Vorstand Frank Rottenbacher den Entwurf zusammen. „Mehr Flexibilität im Kapitalmarktbereich in Anspar- und Rentenphase wird eine neue, andere Zielgruppe als die bisherigen Riester-Verträge ansprechen. Ein beratungsfreies Muster-Depot und eine fehlende Selbstständigenförderung müssen wir leider kritisieren.“

Der Referentenentwurf aus dem FDP-geführten Finanzministerium muss nun zunächst im Ampel-Bundeskabinett verabschiedet werden und geht danach ins parlamentarische Verfahren.

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