Die Agrarminister der Länder wollen der Biogas-Branche eine Überlebenschance sichern. Sie setzen sich parteiübergreifend für einen Erhalt der Förderung ein.
„Der Zubau neuer Biogas-Anlagen ist seit der letzten Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes quasi auf null zurückgegangen“, sagte Agrarminister Helmut Brunner (CSU) der Deutschen Presse-Agentur.
Die Agrarminister der Länder seien sich bei ihrem Treffen in Fulda am Freitag einig gewesen, „dass wir auch künftig bestehende Anlagen erhalten und einen moderaten Zubau unterstützen wollen“.
Biogas-Anlagen sind für viele Bauern in den vergangenen Jahren ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein geworden. Wegen der rasant steigenden Kosten der Energiewende hatte der Bund die Förderung bei der EEG-Reform 2014 jedoch drastisch gekürzt, seitdem geht es mit der Branche abwärts.
Betriebe weiter unterstützen
Die ersten Biogas-Anlagen feierten bald ihr 20-jähriges Bestehen, sagte Brunner. „Die Förderung ist auf 20 Jahre begrenzt, so dass diese Betriebe damit rechnen müssen, bald keine gesetzlich garantierte Vergütung mehr zu erhalten. Es gab Zustimmung für den Vorschlag, diese Betriebe auch weiterhin zu unterstützen.“
Außerdem sollen Biogas-Anlagen mit staatlicher Unterstützung technisch aufgerüstet werden können, damit sie nicht rund um die Uhr laufen müssen, sondern je nach Bedarf im Stromnetz flexibel an- und abgeschaltet werden können.
Speicherung ermöglichen
„Wir wollen eine Flexibilisierung erreichen“, sagte Brunner. „Nicht jede Biogas-Anlage soll ihren Strom postwendend abgeben, eine gewisse Speicherung soll ermöglicht werden, um eine verbrauchsabhängige Stromeinspeisung zu erreichen.“
Quelle: dpa-AFX
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Foto: Shutterstock