Vielleicht sind die privaten Anbieter einfach agiler als die (ehemaligen) Dickschiffe der Branche, und die Spezialisierung scheint von den Anlegern honoriert zu werden.
Ausnahme ist die wesentlich breiter aufgestellte Bankentochter Wealth Cap. Sie meldete ein Platzierungsvolumen bei Privatanlegern und institutionellen Investoren von insgesamt 325 Millionen Euro (plus 27 Prozent). Davon entfielen im Bereich der Privatanleger insgesamt 55 Millionen Euro auf Multi-Asset- und Private-Equity-Dachfonds, also auf Blind Pools.
Auch Deutsche Finance, Project, ZBI und HTB (teilweise) bieten Konzepte an, bei denen die Investitionsobjekte noch nicht feststehen. Das Thema „Blind Pool“ ist demnach kein Hinderungsgrund für die Anleger. Doch auch die Ein-Objekt-Fonds von HTB und Hahn gingen schlank weg.
Wenig Altlasten
Ein Weiteres haben die Unternehmen gemein: Sie haben mit keinen oder nur relativ wenigen Altlasten zu kämpfen. Und sie lamentieren wenig über das schlechte Image der Branche, die Verfehlungen anderer und die Bürokratie. Vielmehr gehen sie – so jedenfalls ist der Eindruck – selbstbewusst und mit ihren eigenen Stärken auf die Anleger sowie den Vertrieb zu.
Ob das ein entscheidender Faktor ist und ob die ersten Ergebnisse tatsächlich eine breitere Trendumkehr markieren, werden die weiteren Platzierungsergebnisse zeigen.
Eine Schwalbe macht schließlich noch keinen Sommer, heißt es. Sieben wahrscheinlich auch nicht. Doch sie sind womöglich Vorboten dafür, dass es bald wieder warm wird.
Stefan Löwer ist Chefanalyst von G.U.B. Analyse und beobachtet den Markt der Sachwertanlagen als Cash.-Redakteur und G.U.B.-Analyst insgesamt schon seit 25 Jahren. G.U.B. Analyse gehört wie Cash. zu der Cash.Medien AG.
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