Doch selbst dann, wenn die Raten zunächst ausbleiben sollten, wären die Folgen wohl verkraftbar. Alle vier Fonds laufen schon einige Jahre, sie dürften fortgeschritten entschuldet sein und die Restlaufzeit der Leasingverträge war ohnehin überschaubar.
Das wesentliche jedoch ist: Die Flugzeuge gehören den Fonds und der Markt der Passagierluftfahrt ist intakt. Die Flieger werden gebraucht und sind schließlich auch in Betrieb.
Wenn Air Berlin nicht zahlt, holen die Fonds sich die Flieger einfach zurück. Sie würden wohl schnell einen neuen Mieter oder einen Käufer finden – zu welchen Konditionen, wird sich herausstellen. Ein Debakel wie bei vielen Schiffsfonds jedenfalls ist nicht zu erwarten.
Substanz als Vorteil
Hier zeigt sich der große Vorteil der Sachwertanlage: Die Substanz. Zwei andere Anlegergruppen werden voraussichtlich erheblich schlechter dastehen: Die Anleihe-Gläubiger und die Aktionäre von Air Berlin.
Für die Aktionäre, die als letzte in der Reihe stehen, ist die Insolvenz indes kein unerwarteter Verlust: Bei der Airline kriselte es schon lange und die Aktie war bereits seit einiger Zeit nur noch ein Penny-Stock. Wer das Papier zum Beispiel Anfang 2008 gekauft hat, war schon lange vor der Pleite über 90 Prozent seines Geldes los.
Härter dürfte es viele Anleihe-Gläubiger treffen. Ein Anleihevolumen der Air Berlin von immerhin knapp einer Milliarde Euro steht nach Presseberichten derzeit noch aus – ein ordentliches Sümmchen. Von der Airline selbst werden die Anleger wohl allenfalls einen kleinen Teil ihres Geldes wiedersehen. So brachten sich wie immer in solchen Fällen auch Anlegeranwälte sofort in Stellung.