Aktien oder Anleihen – was bedeutet der Strukturwandel für die strategische Vermögensaufteilung?

Zusammenfassung

Vermögensverwalter hatten es nach der Pandemie in einem neuen System, das sich durch hohe Inflation, hohe Zinsen und positiv korrelierende Aktien- und Anleihemärkte auszeichnete, nicht gerade leicht. Auf mittlere Sicht rechnen wir bei der Vermögensaufteilung aufgrund des Strukturwandels mit folgenden Änderungen:

Korrelationen – wenn Sie glauben, dass:

  • Korrelationen positiv bleiben: Ziehen Sie Rohstoffe und andere alternative Risikoprämien im Rahmen einer Kernallokation in Betracht
  • Korrelationen wieder negativ werden: Die Diversifikation ist nach wie vor wichtig, aber weniger für Anlageklassen, die nicht von makroökonomischen Faktoren beeinflusst werden. In Verbindung mit niedrigeren Renditeerwartungen müssen die Anleger härter arbeiten, um Renditen zu erzielen, was einerseits diversifiziertere Ansätze zur Erzielung von Renditen und andererseits eine stärkere Fokussierung auf Renditen bedeutet.

Anleihen – Eine strategische Allokation ist weiterhin sinnvoll, jedoch werden sie nicht dieselben Diversifikationsvorteile wie in der Vergangenheit bieten. Die Rückkehr des Zinszyklus deutet darauf hin, dass die Wertentwicklung von Anleihen im Verlauf des Zyklus schwanken wird und dass Engagements gegenüber der Benchmark aktiver gemanagt werden müssen.

Barmittel– Höhere Zinssätze bei niedrigen Durations- und Kontrahentenrisiken erlauben es, dass liquide Mittel eine größere Rolle in den Portfolios spielen, allerdings eher auf taktischer als auf strategischer Basis.

Aktien – Einige der Faktoren der neuen Struktur werden sich wahrscheinlich auf Aktien auswirken. Anleger müssen bei der Auswahl von Regionen und Unternehmen, die von Technologie, Energiewende und Deglobalisierung profitieren werden, selektiver vorgehen. Anleger müssen Themen im Rahmen ihrer Vermögensaufteilung berücksichtigen.

Rohstoffe – Eine weniger stabile Korrelation zwischen Aktien und Anleihen, eine hartnäckigere Inflation, geopolitische Spannungen und der Übergang zu Netto-Null dürften Anlagen in Rohstoffe auf mittlere Sicht stützen. Anleger sollten Rohstoffe im Rahmen ihrer strategischen Vermögensaufteilung entsprechend ihrem Risikobudget berücksichtigen.

Währungen – Abweichende Pfade bei der Geld- und Fiskalpolitik sowie bei der Energiewende dürften zu einer größeren regionalen Streuung führen, die sich auf taktischer Basis ausnutzen lassen.

Bewertungen – Sie sind zwar nicht Bestandteil dieses Artikels, spielen aber eine wichtige Rolle bei der Überlegung, ob eine Anlageklasse aus taktischer Sicht kurzfristig über- oder untergewichtet werden sollte.

Bei der Portfoliokonstruktion ist es wichtig zu verstehen, wie die verschiedenen Anlageklassen miteinander interagieren. Angesichts der aktuellen Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen müssen die Anleger ihren Portfolioaufbau überdenken. Insbesondere sollten sie darüber nachdenken, wie sie Annahmen über positive Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen in einen zukunftsorientierten Risikomanagementansatz integrieren können. Beispielsweise könnten sie „Was-wäre-wenn“-Szenarien auf ihre Portfolios anwenden, die von einer positiven Korrelation zwischen Aktien und Anleihen in der Zukunft ausgehen, anstatt sich nur auf eine geglättete durchschnittliche Korrelation der Vergangenheit zu verlassen. Darüber hinaus müssen Anleger bei instabilen Korrelationen ihre Vermögensaufteilung in Bezug auf ihren strategischen Vergleichsindex dynamisch steuern.

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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