Aktien und Rente: Die Kombi spaltet Deutschland

Bildagentur PantherMedia / Hans-Joachim Bechheim
Aktien und Altersvorsorge - In Deutschland eine schwierige Kombination

Private Altersvorsorge mit Aktien scheint für das Gros der Deutschen immer noch eine Unbekannte zu sein. Nicht einmal ein Drittel der Bundesbürger verfolgt das Börsengeschehen und kennt sich mit den Chancen und Risiken eines Aktieninvestments aus, wie eine aktuelle Studie zeigt.

In Deutschland nehmen viele Menschen die Chancen von Aktien in der privaten Altersvorsorge nicht wahr. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag von Canada Life.

Auch zum Einsatz von Aktien in der privaten Altersvorsorge äußerten sich die Befragten. Etwa gleich viele gaben an, dass für sie die Chancen (29,5%) beziehungsweise die Risiken (31,9%) des Investments überwiegen. Ebenfalls rund ein Drittel (31,0%) antwortete mit „teils, teils“.  

Einschätzung von Chancen und Risiken in Fondspolicen 

Wo die Risiken beim konkreten Abschluss einer aktienorientierten privaten Altersvorsorge überwiegen, gibt es zwei Haupt-Hindernisse: Rund zwei Drittel schätzen das Verlustrisiko als zu hoch ein. Darauf folgt fehlendes Kapital (31,2%).

Besonders häufig nannten die 18 bis 29-Jährigen fehlendes Geld als Grund, aber auch fehlendes Wissen. Im Vergleich zu anderen Altersgruppen ist bei ihnen die Angst vor einem Verlust am geringsten. Am größten sind die Verlustängste bei den 30 bis 39-Jährigen.

Geschätzter Vorteil: Lebenslange Rente bei hohen Renditechancen 

Für Umfrage-Teilnehmer, für die die Chancen beim Abschluss einer Fondspolice überwiegen, ist vor allem ein Grund ausschlaggebend: Für 41,2 Prozent steht die lebenslange Rente bei hohen Renditechancen im Fokus. 28,5 Prozent optierten für ein Mindestmaß an Garantien oder Sicherheit. Auch professionell unterstützte Fondsauswahl (21,8%) und Steuervorteile (21,2%) fanden Zustimmung.

Die Mehrheit der Befragten halten ökologische, soziale und gesellschaftliche Gesichtspunkte bei der privaten Altersvorsorge für unwichtig. Nur ein Drittel der Befragten legt hierauf Wert. Drei Viertel würden für solche Investments keinen Renditeverzicht in Kauf nehmen. Mit über 80 Prozent liegt diese Quote bei den 18 bis 29-Jährigen sogar besonders hoch. 

Nachhaltigkeit: Nur für ein Drittel wichtig  

„Wenn es um die Altersvorsorge geht, verschenken die Menschen aus Unsicherheit oder einem Wissensdefizit noch jede Menge Potenzial. Gerade langfristig liefern Aktien gute Renditechancen, und das Verlustrisiko nimmt ab“, erklärt André Meissner, Head of Sales bei Canada Life.

Meissner sieht bei dem Thema der aktienbasierten Altersvorsorge die Beraterinnen und Berater in der Pflicht. „Sie können Kunden Möglichkeiten für eine effiziente Altersvorsorge aufzeigen.“ Und auch beim Thema Garantien, nachhaltiges Investment und bei der Fondsauswahl könnten sie Hilfestellung geben.

Teilgenommen hatten 1.000 Bundesbürger über 18 Jahren, die noch nicht im Ruhestand sind. Das Börsengeschehen ist für die Mehrheit der Menschen in Deutschland kein Thema. Nur 28,7 Prozent der Bundesbürger verfolgen es mit und kennen sich mit den Chancen und Risiken eines Aktieninvestments aus.

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