Wie weit darf Outsourcing gehen? Diese Frage stellt sich derzeit angesichts der von dem Bayer-Konzern erwogenen möglichen Auslagerung von Phase-1 Studien in den nur unregelmäßig ausgelasteten Probandenstationen Berlin und Wuppertal.
Dabei werden neue Produkte zunächst auf ihre Verträglichkeit hin bei gesunden Personen untersucht, so transkript.de. Wie sinnvoll ein solcher Schritt wirklich ist, bleibt indes zweifelhaft, greift doch beispielsweise Konkurrent Boehringer Ingelheim gerade bei dem ersten Schritt nur dann auf externe Dienstleister zurück, wenn Vollauslastung herrscht.
Dagegen lässt Merck laut „EFG Financial Products“ bereits seit 1997 außer Haus für sich arbeiten. Die beiden nächsten klinischen Phasen II und III, die an bereits Erkrankten durchgeführt werden, können sowieso nicht ausgelagert werden, da sie in Klinken stattfinden müssen.
Beim Bayer-Konzern, bei dem sich derzeit 14 von 40 Projekten in der ersten Phase befinden, verspricht man sich vom Outsourcing an externe Spezialisten Effizienzgewinne und entgegnet Skeptikern, dass die zahlreichen eigenen Krebsmedikamente ohnehin nicht an Gesunden ausprobiert werden können.
Unklar bleibt aber, inwieweit durch die Auslagerung vertrauliche Informationen in die Hände der Konkurrenz gelangen könnten, testen doch externe Dienstleister auch für andere Pharmaunternehmen. Außerdem erfordert der Schritt auch einen höheren Koordinationsbedarf, so transkript.de weiter.
Bei den Analysten standen zuletzt allerdings andere Themen im Vordergrund. So kam bei der Commerzbank besonders die Meldung gut an, dass die britische Behörde NICE das Medikament Xarelto als eine Option zur Schlaganfallprävention empfohlen habe.
Volker Braun beließ deshalb die Bayer-Aktie auf „Add“ mit einem Kursziel von 62 Euro. Mit dem gleichen Kursziel und der Einschätzung „Accumulate“ wartet Edouard Aubery von Equinet auf.
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