Dann wäre die Büchse der Handels-Pandora auch für Amerika weit geöffnet. Die Farmer im Mittleren Westen werden nicht begeistert sein, wenn der von ihnen gewählte Trump Importbeschränkungen oder gar -verbote von Mais, Weizen und Sojabohnen nach China zu verantworten hat. Auch ein schwacher US-Aktienmarkt, dessen bekannte Exporttitel durch handelsseitige Weltkonjunkturabkühlung und den Zusammenbruch effizienter Lieferketten aus Asien heimgesucht werden, schwächt Trump. Da US-Pensionsfonds im Gegensatz zu deutschen prall mit Aktien gefüllt sind, ist kaum einem Präsidenten die Wiederwahl geglückt, wenn die Aktienkurse in den Seilen hängen.
Während bereits der US-Protektionismus China als Außenhandelsweltmeister Export-Blut absaugt, führen die weltwirtschaftlichen Folgeschäden sogar zur Blutarmut. Eine nicht reibungsfreie chinesische Binnenkonjunktur kann dagegen wenig anstinken. Was im Westen ohnehin gerne verkannt wird, sind unzählige Wanderarbeiter, die bei Wirtschaftsschwäche und Arbeitslosigkeit zu chinesischen Gelbwesten werden und wohl kaum die Nettigkeit auf den Straßen zeigen werden, die Musikliebhaber aus der Operette „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehár kennen.
Handelsabkommen zwischen Amerika und China so schwierig wie die Quadratur des Kreises?
Ein massiver Knackpunkt bei der Einigung auf eine friedliche Handels-Koexistenz ist der Schutz des geistigen Eigentums. Die USA wollen den Chinesen den Klau von Technik-Know How und Patenten nachweisen können, auch wenn dieser im hintersten Teil Chinas unbemerkt stattfindet. Bislang sind Schadensersatzansprüche auch deshalb unmöglich, weil ein neutraler Schiedsrichter fehlt. Zwar gibt es die Welthandelsorganisation, die – weil sie weder von Washington noch von Peking akzeptiert wird – nur mit Wattebällchen werfen, aber kein Fehlverhalten durchsetzungsstark sanktionieren kann.
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