Nebenwerte haben sich an den Börsen im letzten Jahrzehnt deutlich besser entwickelt als der breite Aktienmarkt. Die Fondsgesellschaft Allianz Global Investors, Frankfurt, spricht gar von einem „goldenen Jahrzehnt“.
Eine Studie der Tochter des Allianz-Versicherungskonzerns zeigt, dass während globale Aktien von Januar 2001 bis März 2011 über 40 Prozent zulegten, sich die Teilgruppen der Small und Mid Caps, also Gesellschaften mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung, im gleichen Zeitraum im Wert mehr als verdoppelt haben.
Beispiel: Europäische Nebenwerte haben Standardwerte um 106 Prozentpunkte übertroffen. „Aufgrund des konjunkturellen Umfelds gehe ich davon aus, dass das goldene Jahrzehnt für Small und Mid Caps sich im aktuellen Zyklus noch weiter ausdehnt“, sagt Frank Hansen, Leiter des europäischen Nebenwerteteams.
Allianz Global Investors kommt zu dem Schluss, dass Investoren langfristig für das zum Teil höhere Risiko von Nebenwerten, die sich beispielsweise in einer niedrigeren Liquidität der Papiere und einer höheren Anfälligkeit bei Konjunktureinbrüchen niederschlägt, belohnt werden.
Hansen erklärt: “Die Unternehmen befinden sich meist auf einem Wachstumspfad und haben ein klar abgegrenztes Geschäftsmodell. Nicht selten sind sie Weltmarktführer in ihrer Nische und haben daher eine hohe Preissetzungsmacht, die sich in der Gewinndynamik widerspiegelt.“
Außerdem zeigt die Studie, dass Nebenwerte nicht nur häufiger an Zusammenschlüssen und Übernahmen beteiligt sind, sondern auch, dass für die diese Unternehmen im Schnitt auch höhere Übernahmeprämien gezahlt werden als für Blue Chips.
Nach dem goldenen Jahrzehnt muss nach Einschätzung von Hansen noch nicht Schluss sein: “Wir befinden uns mitten im Aufschwung und die Preis-Buchwert-Bewertung von Nebenwerten ist immer noch moderat. Aussichtsreiche Gesellschaften sind beispielsweise Exportwerte wie Gea, Fuchs Petrolub oder Hugo Boss.“ (mr)
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