Aktienorientierte Altersvorsorge ist Gebot der Stunde

Der Einsicht der Kanzlerin sollten konkrete nun Schritte folgen. Trotz der allgemeinen „Aktienmuffelei“ der Bundesbürger sind dabei auch Initiativen zur Schließung der Rentenlücken durch Aktien sinnvoll.

Die Weirich-Kolumne

Dieter Weirich: „Natürlich kann niemand in die Zukunft schauen, aber empirisch weist die Aktie ihre Überlegenheit nach.“

„Ausgeglichenheit und Generationengerechtigkeit pur“ bescheinigt Bundeskanzlerin Angela Merkel dem Bundeshaushalt ihrer Regierung.

Was die formale Ausgeglichenheit des Zahlenwerkes angeht, kann man ihr nicht widersprechen, perspektivische Generationengerechtigkeit vermisst man allerdings auf der ganzen Linie.

Belastung für Bundeshaushalt

Die auf künftige Generationen zukommenden unzumutbaren Belastungen werden schlicht ausgeblendet, zu unpopulären Entscheidungen fehlt einfach der Mut.

Obwohl die gesetzliche Rente schon heute zu etwa einem Drittel aus dem Bundeshaushalt finanziert wird, sattelt man fröhlich drauf: Noch vor der Sommerpause soll ein erstes Rentenpaket mit einer Aufstockung der Mütterrente, was schlappe dreieinhalb Milliarden Euro kostet, und der Erwerbsminderungsrente sowie einer Änderung der Rentenformel auf den Weg gebracht werden.

Dann sollen in dieser Legislaturperiode noch weitere Schritte wie die Einführung einer Grundrente für langjährig Versicherte und die verpflichtende Altersvorsorge für Selbständige folgen.

Gezielter Blindflug

Die demographischen Fakten der dramatisch alternden deutschen Bevölkerung sind ebenso bekannt wie die Tatsache, dass ab 2025 die Generation der Babyboomer in den Ruhestand gehen wird.

Dass vor diesem Hintergrund Überlegungen wie eine Verlängerung und Flexiblisierung der Lebensarbeitszeit zur Tabuzone erklärt werden und das Sicherungsniveau mit einer doppelten Haltelinie festgeschrieben wird, gleicht einem zukunftsvergessenen Blindflug.

Die Berufung der zehnköpfigen Rentenkommission, die bis März 2020 ein Konzept für eine nachhaltige Sicherung und Fortentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung und der beiden weiteren Rentensäulen ab dem Jahr 2025 vorlegen soll, ist ein vernünftiger Schritt, ihre Zusammensetzung ist allerdings enttäuschend.

Seite zwei: „Hoffnungen kann man in die Wissenschaftler setzen“

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