Die AOK hat sich intensiv an der Arbeit der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) beteiligt. Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, zieht sein Fazit zu den Ergebnissen.
Die KAP hat zahlreiche gute Lösungen für die Pflege entwickelt und deutlich gezeigt, dass wir den unterschiedlichen Baustellen in der Pflege auch mit vielschichtigen Ansätzen begegnen müssen. Einen großen Schub nach vorn haben die KAP-Beratungen der Digitalisierung der Pflege gebracht, deren Notwendigkeit mit dem Referentenentwurf des Digitale Versorgung-Gesetzes nun zum ersten Mal in einem Gesetzgebungsverfahren festgehalten ist.
Digitalisierung ist sinnvoll
Das ist absolut sinnvoll, denn die Digitalisierung kann nicht nur dazu beitragen, die Pflege stärker mit anderen Professionen zu vernetzen, sondern sie kann auch die Abläufe in der Pflege unterstützen. Je besser die Prozesse unterstützt werden, desto weniger Bürokratie und desto mehr Zeit für die Pflege.
Wichtig und sinnvoll finden wir auch die KAP-Beschlüsse zur interprofessionellen Arbeitsteilung im Gesundheitswesen. Hier geht es um eine neue Rollenaufteilung zwischen Pflege und anderen Gesundheitsberufen, allen voran Ärzten. Für die AOK ist das eine zentrale Fragestellung, um die Kooperation im Gesundheitswesen zu verbessern und die Arbeitszufriedenheit der Pflegefachpersonen zu steigern.
Unterschiedliche Interessen bei der Frage der Entlohnung
Bei der Diskussion um die angemessene Entlohnung der Pflegekräfte hat die KAP gezeigt, wie unterschiedlich die Interessen der Beteiligten sind. Sofern die anderen Rahmenbedingungen gleichbleiben, führt eine bessere Bezahlung jedoch zwangsläufig zu höheren Eigenbeteiligungen der Pflegebedürftigen. Um dies zu vermeiden, wird derzeit viel über die Begrenzung der pflegebedingten Eigenbeteiligungen diskutiert.
Das klingt einfach. Doch den Folgen, wie einem nach oben offenen Leistungsversprechen, müssen wir uns ehrlich stellen. Und das dringend, denn die Pflege ist bekanntermaßen nur bis zum Jahr 2022 ausreichend finanziert.
Zusammenarbeit kann Vieles bewegen
Die KAP hat gezeigt, dass die Zusammenarbeit aller Beteiligten viel für die Pflege bewegen kann. Nun muss sich zeigen, wie gut die Ergebnisse umgesetzt werden. Auch hierzu braucht es den gemeinsamen Willen aller. Alle sind aufgefordert, aus dem Klein-Klein ihrer Interessen herauszutreten, um endlich wirksam voranzukommen.
Foto: AOK