Griechenlands erneute Ankündigung, seinen Reformverpflichtungen nicht länger nachkommen zu wollen, sorgt für Kursdruck an Europas Aktienmärkten.
Vor dem Notfall-Meeting der Euro-Finanzminister am Mittwoch zur weiteren finanziellen Stützung Griechenlands, hat der neue Premierminister Alexis Tsipras abermals die Weigerung formuliert, sich dem internationalen Bail-out-Programm zu verweigern. „Wir benötigen ehrliche Verhandlungen mit unseren Partnern, bei denen die griechische Wirtschaft und Gesellschaft nicht einer unendlichen Rezession ausgesetzt wird“, so Tsipras vor dem griechischen Parlament am Sonntag.
Sparprogramm keinesfalls weiterführen
Die Ankündigung, das Sparprogramm keinesfalls weiterführen zu wollen, sorgte für einen Kurssturz bei Griechenland-Anleihen und brachte die Aktienmärkte am Montag unter Druck. Der Dax verliert bis zum Mittag 1,6 Prozent, der Euro Stoxx sackt um 1,7 Prozent ab.
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Die liquiditätsgetriebene Kursrally mit dem billigen Geld der internationalen Notenbanken sei aus Sicht einiger Anleger erst einmal weit genug gelaufen, sagte Stratege Chris Weston von Broker IG.
Für Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer zeichnet sich ein fauler Kompromiss ab. Dieser stärke die Reformgegner in anderen Problemländern wie Italien sowie Frankreich und verwandele die Währungsunion endgültig zu einer Transferunion. (fm)
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