Cash.: Sind die Themen Ökologie und Ethik in den Firmen nicht bereits soweit etabliert, dass sie gar keiner eigenständigen Berücksichtigung als Kriterium in der Kapitalanlage bedürfen?
Platow: Noch ist diese Vorstellung ein weiter Weg. Ich rechne damit, dass in 50 Jahren rund 70 Prozent der Firmen weltweit nach öklogischen und ethischen Grundsätzen produzieren. Das ist auch notwendig, denn zu diesem Zeitpunkt werden wir uns mit ganz anderen Problemen beschäftigen müssen. Wir steuern mit großem Tempo auf eine Nahrungskrise zu. Das wird das Megathema der kommenden Jahrzehnte sein. Binnen der genannten Frist werden wir rund neun Milliarden Menschen auf dem Planeten haben, die natürlich ernährt werden wollen. Mit den derzeitigen Möglichkeiten, ist dies völlig ausgeschlossen.
Cash.: Wie sehen die Pläne des Alfred Platow in der Zukunft aus?
Platow: Ich werde mich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass mein Unternehmen wieder stärker in eine internationale Strategie kommt. Die beendete Zusammenarbeit mit dem insolventen Fortis-Konzern war auf internationale Expansion ausgerichtet und sollte sich natürlich anders entwickeln. Etwas Vergleichbares sollte in den kommenden ein bis zwei Jahren entstehen. Ich setze bei unseren Expansionsplänen große Hoffnungen auf den deutschsprachigen europäischen Raum. Besonderes Augenmerk liegt aber auch auf Großbritannien.
Interview: Frank Milewski
Foto: Cash.