ALH präsentiert vorläufige Geschäftsergebnisse: Wachstum trotz Herausforderungen

Vorstandschef Christoph Bohn
Foto: ALH
Christoph Bohn, Vorstandsvorsitzender der ALH-Gruppe.

dWährend Lebens-, Kranke- und Sachversicherung Zuwächse bei laufenden Beiträgen verzeichnen, wird das Schadengeschäft durch Inflation und Naturereignisse belastet.

Die Alte Leipziger Lebensversicherung konnte sowohl im Neugeschäft als auch im Bestand die laufenden Beitragseinnahmen gegenüber dem Vorjahr steigern. Das Neugeschäft gegen laufende Beiträge wird im Geschäftsjahr 2024 leicht über dem Vorjahreswert von 220 Millionen Euro liegen. Insgesamt dürfte das Neugeschäft allerdings niedriger als 2023 ausfallen, da sich das Einmalbeitragsgeschäft zinsbedingt schwächer entwickelt hat.

Im Bestand sind die laufenden Beitragseinnahmen der Alte Leipziger über dem Marktdurchschnitt gewachsen. Sie werden um etwa 2,4 Prozent über dem Vorjahr (rund 2,2 Mrd. Euro) erwartet. Die gesamten Bruttobeitragseinnahmen werden aufgrund des geringeren Einmalbeitragsgeschäfts unter dem Vorjahreswert von rund 2,9 Milliarden Euro liegen. Der Rohüberschuss wird aktuell wieder auf einem hohem Niveau von über 400 Mio. Euro erwartet.

Hallesche Kranken: Neugeschäftsrekord von 2023 übertroffen

Bemerkenswert ist, dass das historisch einmalige Neugeschäft des Jahres 2023 – 7,7 Millionen Euro Monatsollbeitrag inklusive gesetzlichem Zuschlag – 2024 abermals übertroffen werden konnte. Sowohl die Vollversicherung als auch die betriebliche Krankenversicherung (bKV) hätten zu diesem Wachstum beigetragen, teilte der Versicherer mit. In der bKV wird das Neugeschäft rund 5,7 Prozent über dem Vorjahr liegen. In der Vollversicherung erwartet die Hallesche wie im Vorjahr erneut ein Wachstum im Versichertenbestand. Gestiegen ist auch der Bruttoüberschuss. Er wird den Vorjahreswert von 179 Millionen Euro deutlich übertreffen. 

Alte Leipziger Sach: Wachstum und Schadeninflation 

Die Alte Leipziger Versicherung konnte im Neugeschäft ebenso wie in den Beitragseinnahmen kräftig wachsen. Das Neugeschäft wird um rund zehn Prozent über dem Vorjahreswert von 99,7 Millionen Euro liegen und damit ein neues Rekordniveau erreichen; die Beitragseinnahmen werden um rund 14 Prozent ansteigen. Entscheidende Treiber hierfür waren die Gewerbe- und Privatschutzsparten.

Insgesamt war das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft 2024 der ALH mit großen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere durch die branchenweiten Nachwirkungen der Inflation. Vor allem die weiter gestiegenen Kosten im Kfz-Bereich sowie im Wohngebäude-Segment hätten sich ausgewirkt. Zudem zogen sehr hohe Elementarschäden im Zusammenhang mit Naturereignissen entsprechende Schadenzahlungen nach sich. In der Folge wird die Nettoschaden-Kostenquote der Alte Leipziger 2024 bei über 100 Prozent erwartet (2023: 99,7 Prozent).

Gesamtumsatz der ALH Gruppe: leicht über dem Vorjahreswert

Insgesamt wird der Umsatz der ALH Gruppe den Vorjahreswert von 5,3 Milliarden Euro leicht übertreffen. In diesen Wert fließen auch die Ergebnisse der Alte Leipziger Bauspar und der Alte Leipziger Trust Investment Gesellschaft ein.

Die Bauspar-Gesellschaft konnten ihr Baufinanzierungsneugeschäft gegenüber dem starken Vorjahresergebnis von seinerzeit 198 Millionen Euro nochmals deutlich steigern. Das beantragte Bausparneugeschäft wird allerdings ein gutes Stück unter dem Rekordjahr 2023 von rund 1,6 Milliarden Euro liegen.

Die Alte Leipziger Trust Investment-Gesellschaft konnte ihr verwaltetes Fondsvermögen deutlich gegenüber dem Vorjahr (2,6 Mrd. Euro) steigern. Zu dem Wachstum von rund 15 Prozent haben vor allem die Publikumsfonds der Alte Leipziger Trust beigetragen.

„Wir sind sehr zufrieden, dass unsere laufenden Beitragseinnahmen ungeachtet des schwierigen Umfelds in der Lebensversicherung 2024 kontinuierlich weiter wachsen. Das ist ein Ausdruck der Stabilität unseres Unternehmens und spricht für den Erfolg unserer langfristigen geschäftspolitischen Ausrichtung“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende Christoph Bohn das erwartete Ergebnis. „Auch im Gesundheitsmarkt stehen wir vor verschiedenen Herausforderungen, die sowohl die Private als auch Gesetzliche Krankenversicherung betreffen. Vor diesem Hintergrund freut uns besonders, dass die Hallesche mit ihren Produkten für Privat- und Firmenkunden ein bevorzugter Partner bleibt.“

Bohn betont, dass demografischer Wandel und Rezession das Geschäftsumfeld langfristig herausfordernd machen. Hier sei man maßgeblich von den politischen Entscheidungen der Bundesregierung abhängig. Die Lösung sieht er in zusätzlicher Vorsorge statt Umverteilung – sowohl in der Alters- als auch Gesundheitsversorgung, wo die PKV Innovationen maßgeblich fördert.

Die endgültigen Geschäftsergebnisse 2024 werden im Rahmen eines virtuellen Jahrespressegespräch am 27. März 2025 vorgestellt.

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