Alle Jahre wieder: So reist der Weihnachtsbaum sicher

Weihnachtsbaum auf dem Autodach
Foto: © Bildagentur PantherMedia / elenathewise
So reist der Weihnachtsbaum sicher: Stamm in Fahrtrichtung, Baumspitze nach hinten

Rund 27 Millionen Weihnachtsbäume werden alle Jahre wieder in Deutschland verkauft. Und im Anschluss nach Hause transportiert. Doch beim Transport gibt es einiges zu beachten.

Alle Jahre wieder werden in Deutschland rund 27 Millionen Weihnachtsbäume verkauft – und im Anschluss oft mit dem Auto nach Hause transportiert. „Dabei unterschätzen viele Fahrer die Gefahr, die von einem schlecht oder gar nicht gesicherten Baum ausgehen kann: Dieser kann bei einem Unfall zum gefährlichen Geschoss werden und so hohen Sachschaden anrichten oder Menschen schwer verletzen“, warnt Alexander Held, Kfz- und Versicherungsexperte von der Verti Versicherung AG.

Tatsächlich zeigt die Praxis: Oftmals werden die Nadelbäume lediglich lose in den Kofferraum gelegt oder provisorisch aufs Dach geschnallt. Das kann folgenschwere Konsequenzen haben: Ein Crashtest des ADAC macht deutlich, dass ein durchschnittlicher, 30 Kilogramm schwerer Baum bei einem Unfall mit 50 km/h eine Aufprallkraft vom 30- bis 50-fachen seines eigentlichen Gewichts entwickelt.


Das könnte Sie auch interessieren:

Daher gibt es laut Held einige Punkte zu beachten, wenn man seinen Weihnachtsbaum unfallfrei nach Hause transportieren möchte. Wenn der Baum im Auto transportiert wird, sollte der möglichst nach vorne zeigen und und möglichst nah an der Rücklehne liegen, sagt Held. Zudem empfehle es sich, den Baum mit breiten Spanngurten fixieren, zuerst am Stamm und dann entlang des gesamten Baums. Sollte der Baum aus dem Wagen herausragen, müsse sichergestellt sein, dass das Kennzeichen lesbar bleibe und dass die Sicht des Fahrers nicht eingeschränkt werde. Ragt der Baum mehr als einen Meter aus dem Kofferraum, ist eine rote Fahne oder bei Dunkelheit eine rote Leuchte an der Spitze Pflicht.

Auf dem Dach nur mit Dachträger

Beim Transport auf dem Dach ist ein stabiler Dachträger unverzichtbar. „Wer den Baum direkt aufs Dach legt, riskiert nicht nur Kratzer, sondern auch, dass der Baum nicht ausreichend stabil gesichert werden kann“, warnt Held. Der Stamm sollte laut dem Experten in Fahrtrichtung zeigen, damit der Fahrtwind die Äste nicht beschädigt. „Fixieren Sie den Baum an mehreren Punkten und achten Sie darauf, dass er während der Fahrt nicht verrutschen kann. Und wie beim Kofferraum gelten auch für Dachtransporte strenge Regeln für überstehende Ladung“, sagt Held.

Vergleichsweise einfach geht der Transport laut dem Experten mit einem Anhänger: „Aber auch hier gilt: Die Ladung muss so gesichert sein, dass sie bei Bremsmanövern oder Schlaglöchern nicht verrutscht oder abhebt“, stellt Held klar. Was bei jedem Transport mit dem Auto sinnvoll sein könne: „Den Händler fragen, ob er ein Netz über den Baum ziehen kann. Das macht die Tanne oder Kiefer für den Transport kompakter und verhindert zum Beispiel, dass Äste während der Fahrt aufs Dach schlagen oder abreißen“, so der Versicherungsexperte.

Kosten bei Verstößen

Wer seinen Weihnachtsbaum unsachgemäß transportiert, riskiert neben Schäden und Verletzungen auch Bußgelder und Punkte in Flensburg: „Wer mit einem nicht ordnungsgemäß gesicherten Baum erwischt wird, zahlt wie bei jeder ungesicherten Ladung 60 Euro Bußgeld und kassiert einen Punkt in Flensburg“, konkretisiert Held. „25 Euro werden fällig, wenn ein überstehender Baum nicht mit einer Beleuchtung oder Wandfahne gekennzeichnet ist.“

Aber auch, wenn niemand gerne Bußgelder zahlt: „Das wichtigste Anliegen für jeden Autofahrer sollte sein, sich und andere im Straßenverkehr so gut wie möglich vor Gefahren zu schützen“, sagt Held. „Den Weihnachtsbaum im oder auf dem Auto sicher und vorschriftsgemäß zu befestigen, sollte daher genauso selbstverständlich sein, wie ihn später zu Hause festlich zu schmücken.“

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments