Allensbachs-Umfrage: Deutsche wollen Sicherheit und lebenslange Rente in der Altersvorsorge

Foto: Allianz
Katja de la Viña, Vorstandsvorsitzende der Allianz Leben und Vorsitzende des GDV-Ausschusses Altersvorsorge und Zukunftssicherung

Sicherheit ist für die Deutschen das entscheidende Kriterium bei der Wahl ihrer Altersvorsorge. Das hat eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ergeben. Für 78 Prozent der Befragten ist es demnach besonders wichtig, dass die eingezahlten Beträge sicher angelegt werden.

67 Prozent wollen vor allem Planungssicherheit, was im Alter an angespartem Kapital zur Verfügung steht, und 58 Prozent nennen Sicherheit bei der Entscheidung durch eine qualifizierte Beratung als besonders wichtig.

„Das zeigt: Die Bevölkerung stellt hohe Anforderungen an private Altersvorsorge, vor allem an Sicherheit in einem umfassenden Sinn“, sagte Katja de la Viña, Vorsitzende des GDV-Präsidialausschusses Altersvorsorge und Zukunftssicherung, bei einer GDV-Konferenz zur Zukunft der Altersvorsorge in Berlin. „Die private Rentenversicherung bietet das. Und sie steht für ein lebenslanges zusätzliches Einkommen“, so de la Viña.

Lebenslang mit staatlichen Zuschüssen

So legt die große Mehrheit der Befragten besonderen Wert auf die lebenslange Auszahlung von Renten und im Todesfall auf die Übertragung der Ansprüche auf Angehörige. Auch staatliche Zuschüsse spielen für die Bevölkerung eine große Rolle: 63 Prozent ist bei den Entscheidungen über die Altersvorsorge besonders wichtig, dass der Staat Zuschüsse gibt.

57 Prozent wünschen sich zudem ein unkompliziertes Prozedere beim Abschluss von Altersvorsorgeverträgen. „Der starke Fokus auf Sicherheit bedeutet allerdings nicht, dass Rendite für die Mehrheit der Menschen von untergeordneter Bedeutung ist“, erläuterte de la Viña. „Vielmehr gehört zu den Top 10 der Prioritäten bei der Altersvorsorge auch der Wunsch, am Ende möglichst hohe Erträge erzielen zu können.“ 54 Prozent der Bevölkerung ist dieser Aspekt besonders wichtig.

60 Prozent sorgen nicht ausreichend vor

Grundsätzlich sieht die Mehrheit der Befragten eigenverantwortliche Vorsorge positiv und nicht als notwendiges Übel: 58 Prozent ist es wichtig, selbst vorzusorgen. „Allerdings bleiben reale Vorsorgeanstrengungen bei vielen deutlich hinter den Wünschen und Plänen zurück“, sagte de la Viña. Insgesamt halten nur 41 Prozent der Bevölkerung ihre Altersvorsorge für ausreichend. Von den 50- bis 60-Jährigen sind es 46 Prozent.

Vor diesem Hintergrund betonte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen die Wichtigkeit ergänzender betrieblicher und privater Altersvorsorge: „Die demografischen Fakten sind klar: Um den Ruhestand zu finanzieren, sind neben der gesetzlichen Rente weitere Bausteine notwendig – insbesondere für Geringverdiener, Kleinsparer und Familien.“ Das heutige System der Riester-Rente sei über 20 Jahre alt.

Vor dem Hintergrund fordert Asmussen eine zeitgemäße Weiterentwicklung der Riester-Rente. „Die ist schon lange überfällig“, so Asmussen und verwies in diesem Zusammenhang auf das von der Versicherungswirtschaft erarbeitete Konzept der Bürgerrente.

Dieses Konzept haben die Allensbach-Demoskopen den Befragten mit seinen Kernbestandteilen vorgestellt: Die Bürgerrente ist einfach aufgebaut und kostengünstig, vereint Sicherheit mit Renditechancen und ist verbunden mit einer insbesondere im Vergleich zur Riester-Rente leicht verständlichen Förderung, die auf Dauer deutlich höhere Renditen verspricht.

Riester soll zur Bürger-Rente werden

Die vorgeschlagenen staatlichen Zuschüsse von 50 Cent je eingezahltem Euro spielen für die Attraktivität der Bürgerrente eine große Rolle: 62 Prozent stimmen der Aussage zu, dass ein staatlicher Zuschuss in der vorgeschlagenen Höhe eine private Altersvorsorge persönlich deutlich attraktiver machen würde. “Die Menschen, gerade auch jene mit niedrigem Einkommen, wollen die Möglichkeit haben, schon mit geringen Beiträgen in ihre Zukunftsvorsorge zu investieren“, ergänzt de la Viña. Das biete die Bürgerrente.

Besonders wichtig sind solche Zuschüsse auch für die jüngere Generation. Von den unter 30-Jährigen ziehen 71 Prozent das Fazit, dass ein solcher staatlicher Zuschuss eine private Altersvorsorge persönlich deutlich attraktiver machen würde. In der Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen liegt dieser Anteil noch bei 66 Prozent, bei den 45- bis 59-Jährigen bei 60 Prozent.  

Zuschüsse gerade für unter 30-Jährige wichtig

Grundsätzlich bewertet die Bevölkerung auch bei der Bürgerrente Sicherheit höher als Renditechancen: 46 Prozent präferieren laut Umfrage eine 100-prozentige Kapitalgarantie, auch wenn dadurch die Renditechancen verringert werden. 26 Prozent halten eine höhere Rendite bei einer Beschränkung des Garantiekapitals auf 80 Prozent für attraktiver. Gut jeder Vierte ist bei dieser grundsätzlichen Frage unentschieden.

Nachhaltigkeit spielt untergeordnete Rolle

Das Thema Nachhaltigkeit bei der Finanzanlage spielt bei der Bevölkerung bislang noch eine untergeordnete Rolle: 36 Prozent der Befragten halten das für besonders wichtig. “Aber auch das wird sich ändern und über kurz oder lang zur Aufgabe der Vermittlerinnen und Vermittler”, sagte Gerhard Müller, stellvertretender Vorsitzender des GDV-Präsidialausschusses Altersvorsorge und Zukunftssicherung.

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