Die Heidelberger Lebensversicherung AG will sich am Versicherungsmarkt neu positionieren. Erstmals sollen Endkunden direkt angesprochen werden. Geplant ist, die derzeit mangelnde Bekanntheit der Marke sowie des Unternehmens zu steigern. Gleichzeitig will der Versicherer sukzessive seine Vertriebsbasis ausbauen und sich als Maklerversicherer aufstellen. Zudem haben die Heidelberger ihre Produktpalette überarbeitet.
Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz hat der Versicherer seine Geschäftsergebnisse für 2009 und zugleich auch seine neue Strategie bekannt gegeben. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen entgegen dem Branchentrend einen Rückgang der gebuchten Bruttobeiträge von 3,7 Prozent auf 697,6 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss belief sich auf 25,9 Millionen und lag damit 35,5 Prozent unter dem Vorjahresüberschuss.
Als Gründe für diesen Rückgang führt die Heidelberger Leben die anhaltende Verunsicherung in der Bevölkerung an, in Zeiten von Werksschließungen, Kurzarbeit und Stellenabbau Gelder in langfristige Altersvorsorgelösungen zu investieren und damit zu binden.
Dies hat in den Augen des Unternehmens auch dazu geführt, dass viele andere Vorsorgeanbieter den Schwerpunkt 2009 auf das Einmalbeitragsgeschäft gelegt haben (siehe auch GdV-Zahlen für 2009), während sich die Heidelberger Leben weiterhin auf das langfristige Altersvorsorgekonzept und damit auf einen möglichst hohen Anteil der laufenden Beiträge konzentriert hat.
„Der zweite Grund ist, dass das Neugeschäftsvolumen bei unseren Vertriebspartnern insgesamt stark rückläufig war im Vergleich zum Vorjahr – das haben natürlich auch wir zu spüren bekommen“, erklärt Vorstandsmitglied Michael Sattler. Dieser Rückgang spiegelt sich insbesondere in den Neugeschäftsbeiträgen wider, die im Vergleich zu 2008 um 15,9 Prozent niedriger bei 58,1 Millionen Euro lagen.
„Mit einer der Hauptgründe für den Rückgang ist auch, dass unser Unternehmen bei Maklern und Endkunden bislang recht unbekannt ist. Und genau aus diesem Grund positionieren wir uns neu und gehen neue Wege“, analyisiert der Vorstandsvorsitzende Thomas Bahr selbstkritisch.
Verstärkter Fokus auf Endkunden
Mit einem völlig überarbeiteten Auftritt wendet sich das Unternehmen daher erstmals direkt an Endkunden, um bei diesen seine Bekanntheit und die seiner Marke zu steigern. Mit dem neuen Logo und Claim „Heidelberger Leben – Lieber länger leben“ will der Versicherer Vorsorgepartner bei fondsgebundenen Lösungen und flexiblen Garantiefonds sein und sich mit Investment-Know-how und Expertise bei der Zielgruppe der 20- bis 45-Jährigen positionieren.