Die Auswirkungen der Energiewende auf die Baufinanzierung
Spätestens seit dem zwischenzeitlichen Stopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird deutlich: Die neue Bundesregierung schaut, wenn es um die Förderung von energieeffizienten Immobilien geht, in Zukunft ganz genau hin. Dazu passt auch die aktuelle Diskussion rund um die EU-Taxonomie. In dem Regelwerk der EU wird definiert sein, ob Unternehmen auch wirklich ökologisch wirtschaften. Speziell für Banken und Versicherungen gilt: Die Herausforderungen werden steigen – gut, wer auf das, was kommt, vorbereitet ist.
Die Energiewende scheint im Markt angekommen zu sein. Neubauten müssen hohe Energiestandards erfüllen, damit sie überhaupt genehmigt werden. Der Energieausweis ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Verkaufs und der Vermietung von Immobilien. Wer heute eine neue Mietwohnung sucht, entscheidet sich gerne für die energetisch hochklassigere Version. Und kommt der CO2-Preis, steht sogar eine Beteiligung seitens der Vermieterinnen und Vermieter zur Diskussion.
Die Herstellungskette macht den Unterschied
Für Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING Deutschland, zeigt sich auch ein Wandel in der Konsumentenhaltung: „Unsere Kundinnen und Kunden machen sich zunehmend Gedanken über energieeffizientes Bauen und planen den energieeffizienten Aspekt beim Erwerb einer Immobilie mit ein.“ Was aber macht eine nachhaltige Immobilie aus? Ist es die neue Erdwärme- oder Pellets-Heizung oder eine Photovoltaikanlage auf dem Dach?
In naher Zukunft rückt, das wird mit einem Blick auf die EU-Taxonomie deutlich, nicht mehr allein nur das Haus, sondern die gesamte Herstellungskette in den Fokus. Wieviel CO2 wird zum Beispiel bei der Produktion von grauem Zementklinker ausgestoßen? Und sind bei der Produktion von Baumaterialien auch soziale Aspekte und Menschenrechte ausreichend berücksichtigt?
Know-how über den Tellerrand hinaus
„Die zum Einsatz kommenden Baumaterialien werden genauso wie der gesamte Herstellungsprozess eine größere Rolle spielen“, so Thomas Hein. Um den anstehenden Herausforderungen gerecht zu werden, wird man in Zukunft klare Regeln definieren und auch über Zertifizierungen nachdenken.“ Das bedeutet auch: Auf die Vermittlerinnen und Vermittler kommen große Herausforderungen zu, wenn die Nachhaltigkeit der Immobilie eine größere Rolle spielt.
Wer energetisch gut beraten will, muss tiefer in die Randgebiete einer Finanzierung eintauchen und sich immer wieder auf den neuesten Stand bringen. Ob die Kooperation mit einem Energieberatungsunternehmen, die energetische Weiterbildung der eigenen Mannschaft oder der Zusammenschluss mit anderen Beraterinnen oder Beratern – hier sind schon bald intelligente Lösungen gefragt.
Nachhaltige Varianten bei der Baufinanzierung
Auch die nach der Kundenzahl drittgrößte Bank in Deutschland wird sich in Zukunft nachhaltiger aufstellen und denkt ganz konkret über energetische Produktinnovationen zum Beispiel in der Baufinanzierung nach, verdeutlicht Thomas Hein. „In einem ersten Schritt werden wir ein nachhaltiges Baufinanzierungsprodukt voraussichtlich im dritten Quartal 2022 auf den Markt bringen. Dieses Produkt werden wir sukzessive mit weiteren Leistungen ausstatten. Auch ein gemeinsam mit der KfW entwickelter und im Direktgeschäft eingesetzter Energietipp-Pilot wird in den nächsten Wochen im Vermittlergeschäft auf die Probe gestellt. Schon jetzt sind die Erfahrungen daraus in das neue Produkt eingeflossen. Wo unsere Kundinnen und Kunden auf Produktseite noch weitere Verbesserungen sehen, das wird die Zukunft zeigen.“
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