Unwetter und Sonderabschreibung belasten Allianz

So musste die Allianz in den Monaten April bis Juni überraschend tief für die Folgen von Naturkatastrophen in die Tasche greifen. Mit gut 500 Millionen Euro fiel die Schadenbelastung rund vier Mal so hoch aus wie ein Jahr zuvor – und fast doppelt so hoch wie im Schnitt der zweiten Quartale der letzten zehn Jahre. Zusammen mit von Menschen angerichteten Großschäden lag die Summe diesmal bei 1,2 Milliarden Euro. Das sei rund doppelt so viel gewesen wie im Vorjahreszeitraum, sagte Wemmer.

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Neben den Stürmen und Überschwemmungen in Europa im Mai und Juni, die die Allianz rund 300 Millionen Euro kosteten, schlugen ein Hagelsturm in Texas und die Waldbrände in Kanada bei dem Versicherer teuer zu Buche.

Die Prämieneinnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft reichten zwar aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich im Jahresvergleich von 93,5 auf 96,4 Prozent und blieb damit unter der kritischen 100-Prozent-Marke. Dies verdankte die Allianz jedoch vor allem der Tatsache, dass sie in ungewöhnlich hohem Maß übriggebliebene Schadenreserven aus dem Vorjahr auflöste.

Optimismus für Pimco

Während die größte Sparte mit Schaden- und Unfallversicherungen infolge der hohen Schäden einen Gewinneinbruch um 37 Prozent erlitt, warf die sonst von den Niedrigzinsen gebeutelte Lebens- und Krankenversicherung 18 Prozent mehr ab als ein Jahr zuvor. In der Vermögensverwaltung ging der Gewinn trotz hoher Mittelabflüsse bei der US-Tochter Pimco nur leicht zurück.

Wemmer zeigte sich weiterhin optimistisch, dass Pimco die seit über zwei Jahren anhaltenden Mittelabflüsse in der zweiten Jahreshälfte stoppen kann. Im zweiten Quartal hätten Anleger netto zwar 18 Milliarden Euro aus den Pimco-Fonds abgezogen. Davon entfielen aber 17 Milliarden auf einen einzigen Anleger. Daher sehe er die Stabilisierung in greifbarer Nähe. (dpa-AFX)

Foto: Allianz

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