Europas größter Versicherer Allianz verwehrt sich gegen einen angeblich geplanten Abbau tausender Stellen in Deutschland. Es gebe keine Zielzahl und kein Stellenabbauprogramm, sagte ein Sprecher der Allianz Deutschland am Donnerstag.
Er reagierte damit auf einen vorab veröffentlichten Bericht des „Manager Magazins“, demzufolge der Dax-Konzern mittelfristig mindestens 5.000 der derzeit 29.000 Arbeitsplätze auf seinem Heimatmarkt „stillschweigend“ streichen wolle.
Zwar dürften im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung des Versicherungsgeschäfts Stellen wegfallen. An der Schnittstelle zum Kunden könnten aber auch welche hinzukommen, sagte der Sprecher.
Allianz-Chef Oliver Bäte will den Konzern radikal vereinfachen und für das digitale Zeitalter rüsten. Dem „Manager Magazin“ zufolge soll Deutschland-Chef Klaus-Peter Röhler Stellenkürzungen mit freiwilligen Vereinbarungen und ohne offizielles Programm durchsetzen.
Erhebliche Rückstände abzuarbeiten
Grund für den Abbau seien die vergleichsweise hohen Kosten im Sachversicherungsgeschäft. Dem Bericht zufolge stemmen sich die Betriebsräte gegen das Vorhaben.
Sie verweisen laut „Manager Magazin“ darauf, dass es in der Schadensbearbeitung der Sach- und Krankenversicherung noch erhebliche Rückstände gebe.
Solange die nicht abgearbeitet sind und solange die IT-technischen Voraussetzungen nicht geschaffen seien, um ähnliche Rückstände künftig zu verhindern, wollten die Arbeitnehmervertreter nicht über einen weitgehenden Stellenabbau verhandeln. (dpa-AFX)
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